Was wird aus der Freibadsaison 2020?
Betreiber bereiten ihre Anlagen auf eine bald ...
Rhein-Erft-Kreis - Auch wenn die Temperaturen in den vergangenen Tagen es kaum erahnen
lassen: Die Freibadsaison steht vor der Tür. Ins Freibad in
Corona-Zeiten? In Nordrhein-Westfalen dürfen die Freibäder am
Mittwoch, 20. Mai, wieder öffnen, allerdings unter strengen Auflagen
von Abstand und Hygiene.
Wie genau diese Auflagen aussehen werden, würde auch Thomas
Schlesinger, Leiter der Bäderbetriebe Frechen, gerne wissen. „Wir
warten noch auf detaillierte Informationen von der Landesregierung“,
erklärt er. Trotzdem laufen die Vorbereitungen auf eine Öffnung in
der kommenden Woche auf Hochtouren.
Schlesinger: „Wir haben einen Hygieneplan erarbeitet und eigene
Ideen entwickelt, wie wir, in diesen besonderen Zeiten, den
Bäderbetrieb aufnehmen können.“ Danach soll die Anzahl der
Badegäste auf 200 pro Zeiteinheit reduziert werden. Diese dürfen
dann zwei Stunden im Terrassenfreibad im Kurt-Bornhoff-Sportpark
bleiben, anschließend wird das Bad komplett geräumt. Es folgt eine
einstündige Hygienepause, bevor das Bad für zwei weitere
Zeiteinheiten mit einer weiteren Hygienepause wieder öffnet. „So
könnten wir an heißen Tagen wenigstens 600 Frechenern Abkühlung und
Erfrischung bieten“, so der Bäderbetriebsleiter.
Um einen eventuellen Ansturm auf die Karten und somit dichtes
Gedränge an der Freibadkasse zu verhindern, planen die Frechener
Bäderbetriebe den Verkauf online zu regeln. „Uns ist bewusst, dass
wir damit nicht alle unsere Badegäste erreichen. Diejenigen ohne
Computer müssen dann eventuell einen Verwandten oder Nachbarn um
Hilfe bitten“, entschuldigt sich Schlesinger schon im Voraus.
Ob das erarbeitete Konzept der Frechener Bäderbetriebe umgesetzt wird
oder nicht, entscheidet in den kommenden Tagen die Politik.
In Hürth geht das Ganzjahresbad De Bütt am 30. Mai an den Start -
mit Einschränkungen, wie Pressesprecher Willi Pütz mitteilt.
Öffnen dürfte am 20. Mai rein theoretisch auch das Strandbad am
Otto-Maigler-See in Hürth. „Aktuell warten wir noch auf die
fehlende Verordnung der Landesregierung. Daher warten wir mit der
Öffnung, weil wir nicht wissen, welche Auflagen uns erwarten“,
erläutert Betreiber Christoph Hausmann.
Definitiv öffnen wird an diesem Wochenende der Beach Club. Allerdings
nur als Gastronomiebetrieb. Der Zugang zum Wasser und zur Liegewiese
bleibt gesperrt. „Wir öffnen Samstag und Sonntag von 12 bis 18 Uhr.
Es ist eine Art Testlauf, um zu sehen, wie alles läuft“, so
Hausmann.
In Elsdorf ist schon alles auf stand by und man wartet nur noch auf
grünes Licht seitens der Verantwortlichen. Der Bergheimer Schwimmpool
arbeitet aktuell an der Erstellung eines Konzeptes, unter welchen
Voraussetzungen eine Freibadsaison in diesem Jahr möglich wäre.
Die Stadtverwaltung Kerpen richtet sich darauf ein, voraussichtlich am
Mittwoch, 20. Mai, das Freibad Türnich zu öffnen - ebenfalls mit
Einschränkungen. Es dürften wegen der Abstands- und Hygieneregeln
höchstens 225 Personen in das Bad eingelassen werden, während es
unter normalen Umständen und ohne Corona bis zu 1.200 sein könnten,
erklärte Harald Stingl, Abteilungsleiter Sport und Bäder im Rathaus.
Stimmen die rechtlichen Voraussetzungen der Landesregierung, dann
könnten am 30. Mai auch das Sportbad in Kerpen sowie die Erftlagune
wieder öffnen. Auch hier muss die Stadt zunächst die coronabedingten
Umbauten erledigen und für die Umsetzung der Infektionsvorschriften
sorgen.
In Bedburg könnte das Freibad am 30. Mai öffnen, wenn der
Bauausschuss das Sicherheits- und Abstandskonzept der Verwaltung
absegnet. Demnach können maximal 400 Besucher in das Freibad
eingelassen werden. Jeder zweite Spind, jedes zweite Urinal und jede
zweite Toilette wird gesperrt und am Eingang werden
Desinfektionsspender angebracht.
Liege- und Sitzmöglichkeiten kann es nur mit zwei Meter Abstand
geben, zudem sind Wegführungen und weitere Beschränkungen
vorgesehen. Auch der Einsatz von Securitykräften ist notfalls
vorgesehen, wie die Verwaltung mitteilte.
„Ein schwieriges Thema, das uns gerade schlaflose Nächte
bereitet“, beantwortet Sandra Getto von der Freibadinitiative
Kierdorf die Frage nach einer möglichen Öffnung des Freibades.
Derzeit könne man noch nicht sagen, ob es tatsächlich dazu kommt.
„Wir müssen abwägen, ob wir das als Initiative überhaupt stemmen
können“, so Getto weiter. Jedem Besucher müsse klar sein, dass
nichts wäre, wie gewohnt.
Hinzu kommt, dass das Hochfahren des Bades sehr kostspielig ist. Ist
das Becken erst befüllt, ist das Geld verloren. Die Stadt Erftstadt
arbeitet daran, in Lechenich wie üblich zum 1. Juni zu öffnen und
erarbeitet derzeit ein Hygienekonzept.
- unserer redaktion
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