Arbeitsmarkt im Januar
Betriebe versuchen, ihre Mitarbeiter zu halten
Rhein-Erft-Kreis (gr). Im Januar stiegen die Arbeitslosenzahlen
saisonbedingt und aufgrund der verschärften Corona-bedingten
Einschränkungen deutlich an. Insgesamt waren 18.862 Menschen
arbeitslos, das waren 799 oder 4,4 Prozent mehr als im Vormonat. Der
Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 3.221 oder 20,6
Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die aktuelle
Arbeitslosenquote stieg um 0,3 Prozentpunkte und betrug im Januar 7,3
Prozent.
„Die Arbeitslosenzahlen steigen im Januar regelmäßig deutlich an.
Die Zunahme in diesem Januar ist also nicht hauptsächlich auf die
verschärften Corona-bedingten Einschränkungen zurückzuführen. Im
Januar 2020 sind die Arbeitslosenzahlen sogar noch etwas deutlicher
gestiegen. Hier hatten wir ein Plus von 5,5 Prozent“, so Rainer
Imkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit
Brühl.
Regelmäßig führten laut Aussage des Arbeitsmarktexperten im Januar
das Auslaufen befristeter Arbeitsverträge zum Jahresende, die
Beendigung von dreieinhalbjährigen Berufsausbildungen sowie die in
den Wintermonaten übliche Freisetzung in witterungsabhängigen
Außenberufen, zu einem Anstieg der Arbeitslosenzahlen.
„Natürlich setzt der aktuell anhaltende harte Lockdown die
Unternehmen der Region stark unter Druck. Aber viele Betriebe haben im
letzten Frühjahr hinreichende Erfahrungen gesammelt und kennen nun
die alternativen Strategien. Anzeige und Antragsverfahren zur
Kurzarbeit laufen reibungslos, und die schnelle Bewilligung des
Kurzarbeitergeldes dient so als Stützungsmaßnahme“, so Imkamp
weiter. Imkamp sieht mit dem Beginn der Impfungen die Perspektive auf
ein Ende der harten Einschränkungen. Viele Betriebe versuchten
deahalb auch, ihre Beschäftigten zu halten. Denn mittelfristig, da
ist sich der Leiter der Arbeitsagentur Brühl sicher, würden die vor
der Krise dominierenden Themen – Fachkräftesicherung,
Transformation und Demografie – nach der Krise wieder in den
Vordergrund rücken. Konjunkturelle Kurzarbeit Für den Dezember 2020
legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und
betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Dezember 401 Unternehmen
aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im Dezember 2019 waren es
weniger als drei. In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für
Dezember 2020 insgesamt 2.597 Personen genannt. Für Januar 2021
erfasste die Statistik vorläufige Zahlen für den Zeitraum 1. Januar
bis 25. Januar 2021. Demzufolge zeigten im Januar insgesamt 321
Unternehmen Kurzarbeit an. In den Anzeigen wurden für Dezember
voraussichtlich insgesamt 2.310 Personen genannt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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