Junge Mutter total entkräftet
Bisher keine Spur vom Uhu-Nachwuchs
Zuerst ein unterernährter Steinkauz, dann eine Waldohreule mit Anflugtrauma und jetzt ein geschwächtes Uhu-Weibchen: „Ich habe aktuell Eulen-Wochen“, sagt Falkner Mario „Ari“ Scholz aus Frechen.
Frechen/Hürth. Vergangenen Montagmorgen benachrichtigte ihn die Feuerwehr in Hürth. Die Tierretter der Wehr baten den Falkner um Unterstützung bei der Rettung eines flugunfähigen Greifvogels. Die augenscheinlich flugunfähige Eule saß auf einem Abfallhügel auf dem Gelände eine Entsorgungsunternehmens in Knapsack. Mit vereinten Kräften und unter Zuhilfenahme einer Drehleiter konnte das entkräftete, ausgewachsene Uhu-Weibchen schließlich von dem Müllberg gerettet und anschließend in einer Tierarztpraxis in Frechen-Bachem tierärztlich versorgt werden.
„Der Vogel war einfach total entkräftet“, erklärt Falkner Scholz. Der Brutfleck auf der Brust des Uhu-Weibchens zeige, dass sie vor kurzem Nachwuchs bekommen habe. „Vermutlich hat sie der Terzel, also ihr männlicher Partner, nicht mehr bei der Versorgung der Brut unterstützt. Sie musste also selber jagen und hat alles an ihren Nachwuchs weitergegeben, bis sie selber zu schwach zum Fliegen war“, vermutet der Frechener.
Nach der Erstversorgung der Uhu-Mama habe er sich in der Umgebung nach dem Nachwuchs umgeschaut, konnte ihn aber nicht ausfindig machen. Scholz: „Vielleicht haben wir Glück und Spaziergänger finden die Jungen und melden sich bei uns. Die Chancen stehen allerdings schlecht.“
Die Uhu-Mutter erholt sich währenddessen in seiner Obhut gut. „Nach einigen Infusionen beim Tierarzt hat sie heute schon fünf oder sechs Mäuse gefressen. Wenn sie weiter so gut frisst, bringe ich sie bald zur Bergischen Greifvogelhilfe. Dort hat sie mehr Platz sich zu bewegen“, so der Falkner am Dienstag. In einigen Wochen soll der aufgepäppelte Greifvogel dann in der Nähe seines Fundortes wieder ausgewildert werden. Wir werden berichten.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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