Galleon auf Abschiedstour
Das letzte Glas mit Freunden
Stommeln (red). Spontan braust Beifall auf, als Declan Thomas Lynch, Frontmann der irischen Folkband GALLEON das Publikum in der vollbesetzten Kirche St. Martinus in Stommeln mit den Worten begrüßt: „Welcome to our second home!“ - Willkommen in unserer zweiten Heimat! Nicht ohne Grund, denn die sieben Musiker aus Kölns Partnerstadt Cork, im Südwesten Irlands, haben hier vor mehr als 30 Jahren ihre ersten Konzerte gegeben und seitdem eine enge Verbindung, ja sehr persönliche Freundschaften zu vielen Bewohnern des Mühlenortes aufgebaut.
Was damals mit Open-Air Gastspielen - beispielsweise im Innenhof des „Hof Kamp“, oder gemeinsam mit den „Wise Guys“ und den „Höhnern“ auf dem Stommeler Marktplatz begonnen hatte, fand nun im festlich iluminierten Innenraum der Kirche St. Martinus seinen würdigen Abschluß.
Und es sollte ein ganz besonderer Abend werden. „The Parting-Glas Tour“ - so waren die letzten Konzerte der symphatischen Jungs von der „grünen Insel“ überschrieben - das „letzte Glas“ also, genießt man ja bekanntlich mit Freunden und Wegbegleitern. Während die erste Hälfte der dreistündigen Darbietung noch von den „glorreichen Sieben“ alleine vorgetragen wurde, folgte in der zweiten Hälfte des Abends eine musikalische Überraschung auf die nächste.
Aus Fremden wurden Freunde
Gleich zum Opening fand sich eine über zwanzigköpfige Abordnung des Orchesters „Junge Sinfonie Köln“ mit Sebastian Hässy als Dirigent ein. Holzbläser, Blechbläser, Geigen, Celli und Kontrabässe erfüllten alsdann das Kirchenrund mit Songs wie „Last thing on my mind“ oder mit dem Galleon-Klassiker „Love“. Lieder, die die Liebe der Iren zu ihrer zweiten Heimat Stommeln widerspiegeln sollten.
Da ließen es sich die Wahl-Stommeler Peter Werner, Begründer der Höhner und „Noch-Frontmann“ Henning Krautmacher nicht nehmen, ebenfalls etwas zum Besten zu geben. Krautmacher erinnerte daran, wie im Jahre 1994, in einer Nacht – und Nebelaktion in den Stommelner Dierks – Studios, das gemeinsam ersonnene Lied „Minsche wie mir“ aufgenommen worden war. Spontan hatten die Iren damals den kölschen Songtext ins Englische übersetzt und mit „People Like Us“ internationale Einsatzmäglichkeiten für das Lied, in dem es um mehr Mitmenschlichkeit und gegen Ausländerfeindlichkeit geht, geschaffen. Nach dem emotionalen Vortrag des Songs, war es aber immer noch nicht genug mit den Überraschungen.
Jetzt kam auch noch Ex-Hohn Franz-Martin Willizil zu den zahlreichen Musikern auf die Altarfläche, um - gemeinsam im Duett mit Ger Walsh - die irische Hymne des Komponisten Phil Coulter, The Town I Loved So Well - bzw. in der kölschen Übersetzung „Ming Stadt“ - ebenfalls zweisprachig - zu singen.
Der anschießend nicht enden wollende Applaus im Gotteshaus, war der Beweis dafür, dass das Publikum an seine emotionalen Grenzen geführt worden war.
Es folgten zahlreiche Evvergreens und traditionelle, irische Folksongs, die die Besucher teilweise sogar zum „Schunkeling“ animierten.
Erst gegen 23 Uhr gab es die letzten Zugaben. Unter anderem das Motto-Lied der Abschiedstour, The Parting-Glas und - last not least - einen weiteren Höhner-Song mit neuem, irischem Text und Inhalt: We came as strangers, to You Cologne! You took us in Your arms and made us feel Your own. The love we feel for You, will never evver end! We came as strangers - but now we‘re friends!
Redakteur/in:Ulf-Stefan Dahmen |
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