1. Spatenstich auf dem Guidelplatz
Den Rest muss der Bagger machen
Brauweiler - Die Gold-Kraemer-Stiftung am Mittwoch mit einem symbolischen
Spatenstich offiziell den Bau ihres inklusiven Wohn- und
Kunstquartiers auf dem Brauweiler Guidelplatz begonnen. Der
Vorstandsvorsitzende der Gold-Kraemer-Stiftung, Johannes Ruland, die
stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Pulheim, Elisabeth
Rehmann, der Architekt Ralf Hatzmann, der Technischer Beigeordneter
der Stadt Martin Höschen und der Projektkoordinator, Staatsminister
a.D. Harry K. Voigtsberger, griffen dafür gemeinsam zum Spaten.
Das Quartier schließt eine Baulücke im Ortskern von Brauweiler, die
bereits mehrere Jahrzehnte besteht. Im Jahr 2009 erwarb die Stiftung
das Grundstück von der Stadt Pulheim. Die Planungen erfolgen über
das Architekturbüro Hatzmann. Das Projekt direkt gegenu¨ber der
ehemaligen Benediktiner-Abtei umfasst vier Gebäude. Sie bieten einen
Mix aus Wohnen, Einzelhandel und Gastronomie. Geplant sind insgesamt
35 frei vermietbare barrierefreie Wohnungen, teilweise auch
rollstuhlgerecht und bis zu acht Ladenlokale sowie eine Tiefgarage mit
65 Stellplätzen und zusätzlichen Außenstellplätzen. „Wir sind
stolz darauf, mit dem Wohn- und Kunstquartier die Idee einer
inklusiven Gesellschaft auch im Herzen von Brauweiler zu
verwirklichen. Die Gold-Kraemer-Stiftung ist überzeugt davon, dass
unser Quartier und auch die Neugestaltung des Guidelplatzes im
Schulterschluss vieler Kooperationspartner eine neue Strahlkraft für
die Kunst- und Kulturszene in Nordrhein-Westfalen entfachen wird.
Insbesondere das Kunsthaus bietet ganz neue Perspektiven für
künstlerisch begabte Menschen mit Behinderung“, so der
Vorstandsvorsitzende der Gold-Kraemer-Stiftung Johannes Ruland.
Für die Stadt Pulheim bedankte sich die stellvertretende
Bürgermeisterin Elisabeth Rehmann in Vertretung von Bürgermeister
Frank Keppeler bei der Gold-Kraemer-Stiftung: „Das hier entstehende
Wohn- und Kunstquartier wird nicht nur für den Ortsteil Brauweiler
und die Stadt Pulheim eine neue Wohn- und Lebensqualität mit sich
bringen. Es wird den Abteiort weit über seine Grenzen bekannt machen
und Menschen anziehen. Die Stadt wird im engen Schulterschluss mit der
Stiftung das Projekt weiterhin mit viel Engagement und Kreativität
begleiten.“
Herzstück des Bauvorhabens ist das Kunsthaus. Es bietet Künstlern
mit Behinderung professionelle künstlerische Begleitung mit eigenen
Ateliers. Die Konzeption entwickelt die Stiftung zusammen mit
Staatsminister a.D. Harry K. Voigtsberger und Melanie Schmitt, die
über viele Jahre als stellvertretende künstlerische Leiterin das
Atelier Goldstein der Lebenshilfe Frankfurt geführt hat. „Mit dem
Kunsthaus entsteht am Kultur-Standort Brauweiler ein Haus, das
kreativen und talentierten Menschen mit Behinderung erstmals die
Möglichkeit bietet, sich die Kunstwelt als Berufswelt zu
erschließen“, erläuterte Harry Voigtsberger das Vorhaben. „Damit
entstehe in der Metropolregion Rhein-Ruhr auch ein ganz neuer Blick
auf die Kunst von Menschen mit Behinderung. Denn durch die Inklusion
in der Kulturszene wird der Kunst eine ganz neue Achtsamkeit und
Bedeutung zukommen“, so der Staatsminister a.D. weiter. 580
Quadratmeter werden der freien Kunst im Kunsthaus für die Bereiche
Malerei, Plastik, Grafik und Neue Medien sowie angewandte Kunst auf
Produktdesign, im Speziellen auf Schmuckdesign, zur Verfügung stehen.
Aber auch die Disziplinen Musik und Literatur sind angedacht.
Zum Konzept gehört ein Netzwerk in die etablierte Kunstszene.
Kooperationen mit Kunstakademien und Galerien öffnen die Türen, um
die künstlerischen Arbeiten einem breiten Publikum vorzustellen.
Redakteur/in:Ulf-Stefan Dahmen |
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