Internationale Hamsterkonferenz
Die Feldhamster sind zurück in der Region
Gerade fand in Köln die 31. Internationale Hamsterkonferenz statt. Im Fokus: der Schutz des bedrohten Feldhamsters. Forscherinnen und Forscher aus der ganzen Welt tauschten sich dazu aus – und besuchten Orte im Umland von Köln, an denen er erfolgreich wiederangesiedelt wurde.
Rhein-Erft-Kreis/Pulheim (me). In Pulheim und Rommerskirchen fanden 2019 die ersten Auswilderungen von Feldhamstern statt. Als Teil des Artenhilfeprojektes „Feldhamster“ wurden zahlreiche Tiere entlassen. Der Bestand vor Ort hat sich dadurch leicht erholt. NRW-weit leben mittlerweile wieder mehr als 700 Tiere in freier Wildbahn.
128 tierische „Neubürger“ waren im Rahmen des Artenschutzprogramms „Feldhamster NRW“ im Mai 2019 im Bereich Pulheimausgewildert, um das Vorkommen der Art in NRW zu stabilisieren. Als das Artenhilfsprojekt 2016 seine Arbeit aufnahm, sah das noch ganz anders aus: Zu diesem Zeitpunkt war der Feldhamster in NRW nahezu ausgestorben. Nur noch vereinzelt lebten Tiere in der Gegend um Zülpich, die zur Nachzucht abgefangen werden mussten. Heute besiedeln ihre Nachkommen wieder die Bördelandschaften des Rheinlandes. „Der Artenverlust ist neben der Klimakrise die zweite große ökologische Bedrohung für uns und die Art und Weise, wie wir leben. Mit ambitionierter Naturschutzpolitik und erfolgreichen Artenschutz-Projekten steuern wir dem Verlust der Biodiversität aktiv entgegen“, sagt Umweltminister Oliver Krischer. Im Artenhilfsprojekt „Feldhamster“ arbeiten unter Koordination des Landesamtes für Natur- und Verbraucherschutz (LANUV) verschiedene Akteurinnen und Akteure für den Schutz des Feldhamsters zusammen. Zu den Projektpartner zählen unter anderem Biologische Stationen, Unteren Naturschutzbehörden, Bezirksregierungen und die Landwirtschaftskammer. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr (MUNV).
Im Mittelpunkt des Projektes steht neben der Zucht und Wiederansiedlung des Feldhamsters seit Beginn auch die Verbesserung seines Lebensraums. Vor allem landwirtschaftliche Erntemethoden, der Einsatz von Pestiziden, weniger Rückzugsorte sowie freilaufende Katzen und Hunde trugen seit den 1970er Jahren zu einem immer geringeren Vorkommen bei.
Gemeinsam mit Naturschutzverbänden und Landwirten wurde daran gearbeitet. Nach und nach konnten so wieder geeignete Lebensräume geschaffen werden. Die Feldhamster-Population in NRW konnte sich auch dadurch erholen. Bei der Internationalen Hamsterkonferenz war man sich am Ende einig: Trotz großer Erfolge sind die Lebensräume und damit der Fortbestand der Nager vielerorts weiter bedroht.
Redakteur/in:Martina Thiele-Effertz aus Hürth |
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