Experten arbeiten an Lösung
Die Lage in Blessem bleibt angespannt
Erftstadt - (zi) Für den Rhein-Erft-Kreis konnte Landrat Frank Rock am
Dienstagnachmittag Entwarnung geben, für Erftstadt-Blessem bleibe
„die Lage prekär“, wie Rock sagte. „Es grenzt an ein Wunder,
dass wir keine Todesopfer zu beklagen hatten“, äußerte sich der
Landrat. Aber: Bis Stand Dienstag konnte der Aufenthalt von fünf
Personen nicht geklärt werden.
Die Situation an der Kiesgrube in Blessem bleibt der Brennpunkt. Die
Abbruchkante der Kiesgrube wird ständig von Experten überwacht, auch
Drohnen kommen zum Einsatz, so Bürgermeisterin Carolin Weitzel.
„Wir kämpfen um jedes Haus.“ Blessem bleibt weiter abgesperrt und
darf wegen akuter Gefahr nicht betreten werden. In den nächsten Tagen
dürfen die Bewohner für ein bis zwei Stunden in Begleitung von
Feuerwehrleuten und psychosozialer Betreuung in ihre Häuser, um das
Nötigste herauszuholen. Der Termin konnte am Dienstag noch nicht
genannt werden, auch nicht, wann eine Rückkehr möglich sein wird.
Schon seit dem letzten Wochenende laufen die Vorbereitungen, um den
Überlauf von der Erft in die Kiesgrube abzudichten und die Grube zu
sanieren. Dafür würden 20.000 Tonnen Material benötigt, die bereits
seit dem Wochenende rangekarrt werden und über die gesperrte Autobahn
1 nach Blessem gebracht werden, erläuterte Professor Roland Strauß
vom Geologischen Dienst NRW. „Es ist nicht so, dass Blessem im
Erdreich versinkt“, konnte der Experte Entwarnung geben. Das in die
Grube gelaufene Erftwasser drücke gegen die Böschung und
stabilisiere diese, erläuterte Strauß. „Aktuell läuft die Erft in
den Tagebau und versickert dort“, sagte Strauß zur Lage an der
Kiesgrube in Blessem. Die Fachleute müssten weitere Daten sammeln, um
weitere Aussagen treffen zu können.
Landrat Frank Rock und Bürgermeisterin Carolin Weitzel dankten den
Bürgerinnen und Bürgern für ihre Spendenbereitschaft. So sind auf
dem Spendenkonto der Stadt Erftstadt rund 1,2 Millionen Euro
eingegangen, auf dem Spendenkonto des Rhein-Erft-Kreises über 300.000
Euro. „Sachspenden können nicht mehr angenommen werden“, bat
Rock. „Unsere Lager sind voll.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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