Land und Bund einigen sich
Die Westspange kommt
Region - Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst und
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer haben sich auf die Finanzierung
des Schienen-Infrastrukturprojekts „Westspange Köln“ geeinigt.
Der Bund hat zugesichert, 75 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten
über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) zur Verfügung zu
stellen.
(me). Das Land Nordrhein-Westfalen hat als Ko-Finanzierung einen
Betrag von bis zu 900 Millionen Euro zugesagt. Damit ist der Weg frei
für den Ausbau einer der am stärksten frequentierten Knotenpunkte im
Schienennetz in Nordrhein-Westfalen. Das Land NRW greift für seinen
Teil damit nicht auf Geld aus dem Investitionsgesetz Kohleregionen
zurück,
Die Westspange hat für die gesamte Region und den Schienenverkehr in
Nordrhein-Westfalen eine überregionale, wesentliche Bedeutung.
„Die Landesregierung treibt die Weiterentwicklung der Infrastruktur
in Nordrhein-Westfalen auch in den kommenden Jahren konsequent voran.
Mit dem in der vergangenen Woche vom Kabinett beschlossenen
Haushaltsplanentwurf 2022 werden daher im kommenden Landeshaushalt
erhebliche finanzielle Spielräume für den Neubau des Bahnknotens in
Köln geschaffen. Die bis zu 900 Millionen Euro allein an
Landesmitteln werden aus dem regulären Haushalt für die Realisierung
der ‚Westspange Köln‘ bereitgestellt“, so Lutz Lienenkämper,
Minister der Finanzen des Landes Nordrhein-Westfalen.
Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Eine moderne Verkehrspolitik ist
der beste Klimaschutz. Deshalb muss Deutschland wieder Bahnland
werden. Das wird nur gelingen, wenn wir auch im Regionalverkehr den
Menschen ein besseres Angebot machen. Dazu brauchen wir dringend die
Westspange. Sie schafft neue Kapazitäten im Nadelöhr Hauptbahnhof
Köln. Das kommt dem gesamten Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen und
darüber hinaus zugute.
Es ist deshalb sehr erfreulich, dass wir uns mit dem Bund geeinigt
haben und die Finanzierung dieses wichtigen Infrastrukturprojekts
gesichert ist.“
Der Bahnknoten Köln ist einer der am stärksten frequentierten
Knotenpunkte im Schienennetz und stößt unabhängig von geplanten
Angebotsverbesserungen wie dem Rhein-Ruhr-Express an seine
Kapazitätsgrenzen. Aus diesem Grund wurden im Rahmen einer Studie
für den Bahnknoten punktuelle und streckenbezogene Lösungsansätze
zur Beseitigung der Engpässe entwickelt.
Aus dieser Studie hat sich die Maßnahme „Westspange“ entwickelt.
Kern des Projekts ist der Neubau einer S-Bahninfrastruktur zwischen
Köln-Hansaring und Hürth-Kalscheuren.
Damit wird eine Entflechtung von Fern-, Nah- und Güterverkehr
möglich und sorgt so für eine generelle Entlastung des gesamten
Netzes. Hinzu kommt eine Erhöhung der Betriebsqualität und die
Schaffung zusätzlicher Kapazitäten, so dass Mehrverkehre abgewickelt
werden können.
So können zum Beispiel acht Fernzüge je Tag und Richtung zusätzlich
verkehren.
Der Ausbau der Westspange ist die Grundvoraussetzung für die
Ausweitung aller Bahnverkehre im Großraum Köln.
Konkret geht es für die Region dabei um die Revier-S-Bahn von Bedburg
über Grevenbroich nach Neuss oder auch die S6 von Köln über
Grevenbroich nach Mönchengladbach.
Der Ausbau der Westspange habe Signalwirkung für die gesamte Region,
so Landrat Frank Rock in einer Stellungnahme: „Die Westspange und
deren Ausbau ist ein wichtiges Schlüsselprojekt um die
Leistungsfähigkeit im Schienenverkehr zu erhöhen. Eine gute
Verkehrsinfrastruktur und intelligente Mobilitätskonzepte stellen
wichtige Faktoren für die Zukunft des Rhein-Erft-Kreises und der
gesamten Region dar und sind mit dem Blick auf den Strukturwandel für
uns unverzichtbar. Damit wird die Mobilität im Kreis zukunftsgerecht
und nachhaltig gestaltet. Die angespannten Verkehrssituationen auf den
Straßen können damit weiter entlastet und die Attraktivität für
Pendlerverkehre gesteigert werden. Der Rhein-Erft-Kreis ist durch
seine Nähe zu den Oberzentren Köln, Bonn und Düsseldorf geprägt
von Pendlerströmen, diese können nun noch mehr von der Straße auf
die Schiene verlagert werden. Verschiedene geplante Maßnahmen wie die
Mobilstationen an den Bahnhöfen im Kreis und die Machbarkeitsstudien
zu den Stadtbahnverlängerungen sollen dafür sorgen, dass
klimaschonendes Pendeln attraktiver wird.““
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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