Corona-Impfzentrum
Ehemaliger Supermarkt im Hürth Park wird zum Impfzentrum
Region / Hürth - Seit Tagen machten Gerüchte die Runde, das Impfzentrum für den
Rhein-Erft-Kreis werde im Bereich der Kerpener Boelcke-Kaserne
eingerichtet. Jetzt ist klar: Es waren in der Tat nur Gerüchte.
Tatsächlich wird der Gebäudeteil im Hürth Park zum Impfzentrum
umgebaut, in dem zuletzt die real-Filiale untergebracht war. Morgen
beginnen die Umbauarbeiten.
Es ist davon auszugehen, dass zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in
absehbarer Zeit mindestens ein Impfstoff zugelassen wird. Das Land
Nordrhein-Westfalen hat die Kreise und kreisfreien Städten daher zur
Errichtung von Impfzentren aufgefordert. Ergänzt wird das Angebot der
Impfzentren durch mobile Teams, die insbesondere für die
Durchführung von Impfungen vulnerabler Personengruppen in
stationären Einrichtungen (zum Beispiel Pflegeeinrichtungen)
eingesetzt werden sollen.
Landrat Rock "glücklich" mit der Standortwahl
Seit mehreren Wochen hat sich die Kreisverwaltung daher mit der Frage
beschäftigt, wo ein Impfzentrum für den Rhein-Erft-Kreis entstehen
könnte. Nun ist man in Hürth fündig geworden. Da mit hohen
"Besucherzahlen" zu rechnen ist, müssen besondere Anforderungen an
Lage und Infrastruktur vor Ort erfüllt sein. Dazu zählen unter
anderem große Räumlichkeiten, die ohne aufwendigen Umbau genutzt
werden können, eine gute Erreichbarkeit und ausreichend Parkplätze.
Die Räumlichkeiten des ehemaligen REAL-Marktes im Hürth Park
erfüllen nach Ansicht des Kreises all diese Anforderungen.
Eigentümer der Geschäftsfläche ist eine Tochtergesellschaft der
METRO-Gruppe.
„Ich bin äußerst glücklich darüber, dass wir nach sorgfältiger
Prüfung zahlreicher Standorte jetzt eine Liegenschaft gefunden haben,
die optimale Bedingungen bietet. Lob und Dank gilt neben den
Mitarbeitenden der Kreisverwaltung und der Stadt Hürth auch unserem
Vertragspartner mit dem wir innerhalb kürzester Zeit ein
hervorragendes Ergebnis erzielen konnten“, zeigt sich Landrat Frank
Rock zufrieden.
„Gemeinsam mit den Landkreisen prüfen wir derzeit Optionen in
unserem Portfolio, die sich für Impfzentren eignen und möchten so
unseren Teil zur Bekämpfung von COVID-19 beitragen. Das Team von
METRO PROPERTIES freut sich, dass wir den Standort zur Verfügung
stellen und so den Rhein-Erft-Kreis bei der Umsetzung eines geeigneten
Impfzentrums unterstützen können“, sagt Oliver Borg, Director
Region Germany, METROPROPERTIES.
Mehr als 1.500 Impfungen pro Tag
In dem knapp 5.000 Quadratmeter großen Gebäude sollen in den
nächsten Tagen bis zu sieben Impfstraßen eingerichtet werden, in
denen voraussichtlich mehr als 1.500 Menschen pro Tag geimpft werden
können. Darüber hinaus wird es Wartebereiche, Räume zur Aufklärung
und Räume zur Nachbeobachtung geben, in denen großzügige
Sicherheitsabstände eingehalten werden können. Der Mietvertrag wurde
bis zum 31. Dezember 2021 abgeschlossen. Mit den notwendigen Umbau-
und Einrichtungsarbeiten soll bereits an diesem Freitag (11. Dezember)
begonnen werden.
„Unser Impfzentrum wird barrierefrei sein, über zahlreiche
Parkmöglichkeiten verfügen und auch über den ÖPNV gut erreichbar
sein. Damit verfügt es gegenüber den geprüften Alternativen über
unschlagbare Standortvorteile“, erklärt Landrat Rock.
Das medizinische Personal zum Betrieb wird nach einer Vereinbarung des
Landes mit der Kassenärztlichen Vereinigung von den Kassenärzten zur
Verfügung gestellt.
Die Kreisverwaltung befindet sich darüber hinaus in Verhandlungen mit
Hilfsorganisationen, die als Betreiber der Einrichtung fungieren
könnten.
Kreis besorgt spezielle Kühlschränke
Nach bisherigen Informationen werden die Impfstoffe in einem
NRW-Zentrallager bei extrem niedrigen Temperaturen tiefgekühlt. Von
dort aus werden die Impfzentren beliefert, die das Vakzin dann bis zu
fünf Tage bei 2 bis 8 Grad Celsius lagern können. Der
Rhein-Erft-Kreis hat dazu vorab spezielle Arzneimittelkühlschränke
geordert, welche die Haltbarkeit der Impfstoffe gewährleisten werden.
Reihenfolge der Impfungen steht noch nicht fest
„Wir befinden uns gerade in der Vorbereitung der genauen Abläufe.
Das ist durchaus komplex, muss sorgfältig geplant werden und wird
letztlich ein lernendes System sein. Damit ein reibungsloser Betrieb
vom ersten Tag an sichergestellt werden kann, wird es vorab natürlich
auch einen Probelauf geben“, erläutert Gesundheitsdezernent
Christian Nettersheim.
In welcher Reihenfolge die Bürgerinnen und Bürger des
Rhein-Erft-Kreises geimpft werden, steht indes noch nicht
abschließend fest. Nachdem die Ständige Impfkommission des
Robert-Koch-Institutes und die Nationale Akademie der Wissenschaften
Leopoldina bereits einen Vorschlag vorgelegt haben, liegt es nun an
der Politik eine deutschlandweite Vorgabe zu beschließen. Nach
derzeitigen Informationen sollen die Kosten der Impfung von der
jeweiligen Krankenkasse übernommen werden.
Es ist vorgesehen, dass das Impfzentrum an 7 Tagen pro Woche von 8 bis
20 Uhr geöffnet sein soll. Welche Unterlagen zur Impfung mitgebracht
werden müssen und was darüber hinaus zu beachten ist, wird
rechtzeitig im Internet und den örtlichen Medien veröffentlicht.
„Der Rhein-Erft-Kreis sieht sich mit dieser Lösung bestens
vorbereitet. Sobald ein Impfstoff offiziell zugelassen wird, werden
wir den Betrieb aufnehmen“, so der Landrat.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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