Zeichen setzen
Ein Licht anzünden gegen Gewalt an Frauen

Sonja Seidel (links) und Nadine Lemper vom Frauenforum Brühl-Hürth stellen die Aktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen vor. | Foto: Thiele-Effertz
  • Sonja Seidel (links) und Nadine Lemper vom Frauenforum Brühl-Hürth stellen die Aktion zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen vor.
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Hürth/Brühl - Am 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen.
Auch in dieser schwierigen Zeit aufgrund von Covid19 wird das
Frauenforum Brühl-Hürth in Kooperation mit der Kriminalprävention
Opferschutz Polizei Rhein-Erft-Kreis und der
Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Hürth auf dieses wichtige Thema
aufmerksam machen.

(me). „Nach wie vor ist die Dunkelfeldzahl hoch und vermutlich wird
auch die Coronazeit ihren Beitrag dazu leisten. Um hier „Licht ins
Dunkel“ zu bringen, möchten wir ein Zeichen setzen“, erläutert
Nadine Lemper vom Frauenforum.

Hintergrund für die offizielle Initiierung des Aktionstages 1999
durch die Vereinten Nationen war die Entführung, Vergewaltigung und
Folterung dreier Schwestern und deren Ermordung im Jahre 1960.

Bei den weltweiten Veranstaltungen geht es um die Einhaltung der
Menschenrechte von Frauen und Mädchen.

Im Zentrum stehen die Themen Zwangsprostitution, sexueller Missbrauch,
Sextourismus, Vergewaltigung, Genitalverstümmelung, Häusliche Gewalt
und Zwangsheirat.

Der Verein Frauenforum Brühl – Hürth arbeitet schon seit
Jahrzehnten zu diesen Themen in enger Kooperation mit der
Kriminalprävention Opferschutz Polizei Rhein-Erft-Kreis und der
Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Hürth.

Im letzten Jahr nahmen 224 betroffene Mädchen und Frauen mit und ohne
Migrationshintergrund sowie Angehörige und Fachkräfte die
Fachberatung in insgesamt 587 Beratungssettings wahr.

Ebenso standen die Mitarbeiterinnen Kindern, die von sexueller Gewalt
betroffen sind und deren Müttern, zur Seite.

Um ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt in all ihren Erscheinungsformen
zu setzen, ruft der Verein Bürger und Bürgerinnen auf, ein Licht in
ihre Fenster zu stellen.

Am 25. November gestaltet der Verein in Kooperation mit dem
Opferschutz der Polizei Rhein-Erft-Kreis, Marita Dias Monteiro, sowie
der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Hürth,Silke Naumann, im
Hürther Einkaufzentrum von 10 bis 13 Uhr einen Infostand und verteilt
in diesem Rahmen Lichtertüten.

Bis einschließlich 25. November können diese Lichtertüten auch bei
der Buchhandlung Brockmann in Brühl abgeholt werden.

Wie erleben Betroffene von sexualisierter Gewalt in Kindheit und
Jugend die Corona-Pandemie? Dazu hat die Unabhängige Kommission zur
Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs zwischen Juni und Juli eine
Online-Befragung unter Betroffenen durchgeführt. Ziel war es, zu
erfahren, wie die Corona-Pandemie in der Zeit der
Kontaktbeschränkungen von Betroffenen erlebt wurde.

Dabei wurde auch deutlich, dass die Pandemie und die Schutzmaßnahmen
von vielen Betroffenen vor dem Hintergrund ihrer Gewalterfahrungen
erlebt werden. Insbesondere das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes im
öffentlichen Raum hat gegensätzliche Reaktionen und Haltungen
hervorgerufen. Ein Teil der Befragten lehnte diese Maßnahme strikt
ab, weil das Tragen der Schutzmasken bespielsweise Panikattacken
hervorrief. Ein anderer Teil begrüßte den Mund-Nasen-Schutz mit der
Begründung, dass er ihnen Sicherheit vermittele. Viele sorgten sich
wegen des veränderten Alltags und weil soziale Kontakte und
Unterstützungsangebote weggefallen waren.

Die Geschäftsstellen des Frauenforums sind in Hürth unter (02233)
375523 und in Brühl unter (02232) 370137 erreichbar.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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