Zuhause gesucht
Endlich wieder stolz wie Oskar

Oskar fühlt sich in seiner Pflegestelle pudelwohl. Für seinen Lebensabend ist er jetzt auf der Suche nach einem geeigneten Zuhause. | Foto: TST Europa
  • Oskar fühlt sich in seiner Pflegestelle pudelwohl. Für seinen Lebensabend ist er jetzt auf der Suche nach einem geeigneten Zuhause.
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Rhein-Erft-Kreis - (red) Das TierschutzTeam Europa sucht ein neues Zuhause für den
ehemaligen rumänischen Straßenhund „Oskar“, der seit Februar
seine Pflegestelle in Erftstadt verzückt.

Als der etwa kniehohe und etwa 20 Kilogramm schwere Mischlingsrüde
Oskar im Februar nach seinem Transport aus einem Tierheim in Rumänien
beim TierschutzTeamEuropa in Rösrath eintraf, war er nur noch ein
Häuflein Elend.

Schon in Rumänien hatte er unter dem Lärmpegel und der fehlenden
Möglichkeit der Zuwendung so sehr gelitten, dass der ehemalige
Streuner nur noch apathisch in seiner Box gelegen hatte. „Immerhin
hat er vermutlich 10 Jahre Lebenszeit im Gepäck, von denen zumindest
einige Jahre vermutlich hart gewesen sind, wie einige Narben am
Körper verraten“, erklärt seine Pflegestelle.

Als „Notfall“ gelangte er zuerst mit einem Transport auf einen
Tierschutzhof im Bergischen Land und sollte von dort aus direkt zu
seiner vorher organisierten Pflegestelle nach Erftstadt weiterfahren.

„Alle Hunde die ich dort sah, sprangen nach der langen Autofahrt auf
dem Gelände herum und genossen die Bewegung. Nur einer stand mit weit
aufgerissenen Augen und völlig versteinert auf einem Fleck, ohne sich
zu rühren. Das Entsetzen und die Angst haben ihn wie gelähmt. Das
schien ein schwieriger Fall zu sein“, schätzte die Pflegestelle
zunächst ein.

So wurde Oskar in ein Auto getragen und war auch vor der Haustüre
seines neuen vorübergehenden Zuhauses nicht in der Lage, sich zu
rühren. „Auf der Terrasse – denn es war einige Tage relativ mild
draußen- habe ich ihm sein Bettchen aufgestellt und ihn erst einmal
viel schlafen lassen. Mehr als Futter, Schlaf und die Sicherheit durch
eine Person, die keine ruckartigen Bewegungen macht, brauchte er zu
dem Zeitpunkt nicht“, so die Erftstädterin. Kopf und Rute seien
immer nach unten gerichtet gewesen.

Heute, mehr als einen Monat später, sei von alldem nichts mehr zu
merken. Stubenrein sei Oskar von Anfang an gewesen. „Der Kopf ist
oben, er interessiert sich für seine Umwelt, weiß sich bei allen
Hunden richtig zu Verhalten und zeigt jetzt, welches Wesen wirklich in
ihm steckt“, freut sich die Pflegestelle.

„Kleine Geschäfte werden wieder im Stehen erledigt statt wie
anfangs in der Hocke und sein Name Oskar steht ihm jetzt wirklich
gut“, so die gute Nachricht. „Er ist nicht nur wieder stolz wie
Oskar, sondern auch ein kleiner, frecher Schelm, dem man das
Straßenhundedasein mit der ewigen Futternot noch anmerkt. Er setzt
all seinen Charme ein, um an etwas Essbares zu kommen.“ Auf Zuruf
tausche er das Futter aber gerne mit Streicheleinheiten aus.

„Er liebt Streicheleinheiten sehr und fordert inzwischen sogar dazu
auf. Überhaupt genießt er die Nähe seines Menschen über die Maßen
und ist dabei ein sehr angenehmer Hausgenosse. Bislang gab es keine
einzige Aggressionstendenz und er hat schon viele Hundefreunde
gefunden. Dabei ist er sehr gelehrig, geht hervorragend an der Leine,
fährt mit dem Auto problemlos mit, kann Treppen steigen und zeigt
sich durchweg als angenehmer Begleiter. Er passt sich einfach an jede
Situation unkompliziert an. Gesundheitlich scheint er noch ziemlich
fit zu sein, sprintet gerne mal ein Stückchen mit seinen Freunden und
hat noch gute Zähne, mit denen er gerne spielerisch an einer
streichelnden Hand knabbert.“

Oskar braucht auf jeden Fall ein ruhiges Zuhause. Auf verspielte
kleine Kinder kann er gut verzichten – er liebt die Sicherheit durch
besonnene, ruhige menschliche Vertreter. Eine Einzelperson oder ein
Paar, gerne aber auch eine Familie mit größeren, umsichtigen
Kindern, kämen sicher in Frage. Oskar macht alles mit, was man von
ihm verlangt, braucht aber nicht die permanente Beschäftigung, wie
ein junger Hund. Immer noch schläft er viel an einem ruhigen Platz
und ist dabei völlig zufrieden. Dabei ist er – wenn er wach ist –
keineswegs langweilig, sondern hat immer wieder eine lustige
Überraschung parat, die jedes Mal Freude macht. „Er ist einfach ein
toller Kerl, mit dem man ein angenehmes Leben führen kann“, so das
Fazit. Er sollte nicht zu lange in der Pflegestelle bleiben, denn er
gewöhnt sich schon sehr an seine derzeit zuständige Person. „Ich
glaube aber, dass er ein fröhliche Leben auch bei einer anderen
Person gut annehmen wird, solange sie genug Futter im Haus und Liebe
im Herzen hat“, lacht die Pflegerin. „Ich hoffe, dass der endlich
wieder stolze Oskar ein schönes Zuhause findet und dann für immer
dort bleiben kann.“

Wer Interesse hat, Oskar zu adoptieren, kann sich melden unter:

Tierschutz Team Europa e.V., Plantage 12, 51503, Telefon 0 22 05 - 92
89 22 oder

Pflegestelle Erftstadt: 0 22 35 - 4 77 71 98 . Hier kann man Oskar
auch auf einem Spaziergang direkt kennen lernen.

Infos: www.tierschutz-team.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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