Click und Meet
Erste Erfahrungen nach vorsichtiger Öffnung des Einzelhandels - Lan ...
Hürth - (red) Der Einzelhandel hat wieder geöffnet, die Regeln sind streng,
die Zahl der Kunden noch gering und der Umsatz nach Einschätzung des
Handels „nur ein Tropfen auf den heißen Stein“.
Es war der Tag, an dem das Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises mit
140 den dritthöchsten Wert an Neuinfektionen seit Beginn der Pandemie
melden musste - am Freitag vergangener Woche waren Landrat Frank Rock
und der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Kipples einer Einladung
des Hürth Park-Managements gefolgt, um sich ein Bild von der Lage vor
Ort zu machen.
Seit Anfang letzter Woche haben im Hürth Park zahlreiche weitere
Geschäfte wieder mit einem Click & Meet-Angebot geöffnet. „Wir
freuen uns mit unseren Kunden über die ersten Öffnungsschritte und
bieten einen sicheren Einkauf. Aber wir kämpfen weiterhin mit hohen
Verlusten. Damit der Einzelhandel und unsere Innenstädte überleben,
muss mehr passieren“, sagt Enver Savkay, Center Manager des Hürth
Park. Dabei sei das am Ende alles nur ein „Tropfen auf den heißen
Stein“.
Vor dem Hintergrund der umfassenden und konsequent umgesetzten
Hygienekonzepte im Einzelhandel könne man es daher verantworten, dass
der Einzelhandel auch bei höheren Inzidenzen als bislang festgelegt
geöffnet werde.
Ismail Köse, geschäftsführender Gesellschafter bei Saturn, hofft
deshalb auch, „dass wir nicht mehr in den Lockdown müssen“.
Rechnerisch dürfen 103 Kunden gleichzeitig in sein Ladenlokal.
Tatsächlich werden nur 95 rein gelassen. Wer sich online keinen
Termin besorgt hat, muss sich vor dem Eingang registrieren lassen.
Hinzu kommen vorgegebene Laufwege. Auch das minimiert die Kontakte.
Das Infektionsrisiko im Einzelhandel sei laut RKI niedrig,
argumentiert Hürth Park-Manager Enver Savkay. Das zeigten auch die 40
Millionen Kundenkontakte, die es jeden Tag im nie geschlossenen
Lebensmitteleinzelhandel gibt. Nur 10 Millionen Kundenkontakte kommen
in allen anderen Läden insgesamt hinzu. Den Widerspruch sieht auch
Landrat Frank Rock aus eigener Erfahrung: „Ich hatte schon das
Gefühl, dass es in den Lebensmittelläden eng und hektisch zugeht;
und auch die Abstände nicht überall eingehalten werden.“
Wie auch, wenn die ohnehin engen Gänge zwischen den Regalen mit
leeren Einkaufswagen und Aktionsware zugestellt sind.
„Die Sicherheit von Kunden und Mitarbeitern hat bei uns höchste
Priorität“, sagt Ismail Köse und ergänzt: „Zudem haben die
Kunden ihre Verhalten geändert.“ Die Maskenpflicht bereite keine
Probleme mehr und führe auch nicht zu Diskussionen.
„Lust auf Shopping“ hat Sylvia Franke, General Sales Managerin bei
Peek&Cloppenburg, bei ihren Kunden ausgemacht. „Und die allermeisten
kommen mit sehr konkreten Kaufabsichten“ ergänzt sie. Das helfe,
die aufwändigen Hygienemaßnahmen umzusetzen und einzuhalten. Deshalb
hat sie auch nur einen Wunsch: „Bitte jetzt keinen Schritt mehr
zurück!“
Um das zu verhindern, arbeitet das Center Management an der
Einrichtung eines Schnelltest-Centers. Enver Savkay: „Wir werden
solche Testcenter in allen ECE-Einkaufscentern aufbauen.“
Derweil denkt Landrat Frank Rock laut über die Einführung etwa der
Luca-App für den Kreis nach. Er stehe bei allen Maßnahmen in enger
Abstimmung mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern des
Kreises. Und sollte das Gespräch mit der Regierungspräsidentin sowie
Kölns Oberbürgermeisterin in dieser Woche (Anm. d. Red: Geplant war
es für Mittwoch) keine gemeinsame Lösung bringen, „dann machen wir
im Rhein-Erft-Kreis was Eigenes.“
Die Zahl der Corona-Inifizierten hat sich im Rhein-
Erft-Kreis in den vergangenen vier Wochen wieder verdoppelt und lag am
Dienstag bei 1.028
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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