Aktueller Arbeitsmarkt im Rhein Erft Kreis
Fast 45 000 in Kurzarbeit

Während der Corona-bedingten Einschränkungen bewahrt die Kurzarbeit die Menschen vor Arbeitslosigkeit. Fast 45.000 Fälle von Kurzarbeit sind seit März bei der Agentur für Arbeit in Brühl (Foto) genehmigt worden. | Foto: Agentur für Arbeit Brühl
  • Während der Corona-bedingten Einschränkungen bewahrt die Kurzarbeit die Menschen vor Arbeitslosigkeit. Fast 45.000 Fälle von Kurzarbeit sind seit März bei der Agentur für Arbeit in Brühl (Foto) genehmigt worden.
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Rhein-Erft-Kreis - (rmm) Die Arbeitslosenzahlen sind wegen der Corona-bedingten
Einschränkungen weiter gestiegen. Ende Mai waren 18.777 Menschen aus
den Rhein-Erft-Kreis arbeitslos, das sind 1.002 oder 5,6 Prozent mehr
als im April. Die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis lag bei 7,3
Prozent

Die ersten Lockerungen der Corona-bedingten Maßnahmen spiegeln sich
in den Arbeitsmarktdaten noch nicht wieder. Insgesamt waren 18.777
Menschen arbeitslos, das waren 1.002 oder 5,6 Prozent mehr als im
Vormonat. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 5.136
oder 37,7 Prozent über dem niedrigen Niveau des Vorjahresmonats. Die
aktuelle Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent.
„Auch, wenn sich die wirtschaftliche Lage mit jeder Lockerung der
Corona- bedingten Maßnahmen mehr und mehr aufklärt, ist der Blick
auf die Arbeitsmarktdaten noch getrübt“, kommentiert Rainer Imkamp,
Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl die
aktuellen Daten. Im Mai ist die Arbeitslosigkeit um weitere 5,6
Prozent gestiegen, das sind über 1.000 Arbeitslose mehr im
Rhein-Erft-Kreis. Beruhigend sei, dass die Zahl neu gemeldeter
Arbeitsstellen gegenüber dem April wieder zugelegt hat.Insgesamt
wurden 531 neue Stellen aus dem Rhein-Erft-Kreis gemeldet. Das waren
171 oder 47,5 Prozent mehr als im letzten Monat. „Die Zahl der
Anzeigen und die voraussichtlich davon betroffenen Beschäftigten
befindet sich noch auf Rekordniveau. Kurzarbeit bietet Unternehmen die
Möglichkeit, Beschäftigte in Zeiten konjunktureller Engpässe zu
halten und Krisenzeiten zu überbrücken. Sie vermeidet
Arbeitslosigkeit, sichert Arbeitsplätze und hält gut qualifizierte
Beschäftigte im Unternehmen: Ein Vorteil, der sich auszahlt, wenn die
Geschäfte wieder voll aufgenommen werden können.“, so Imkamp.In
Sachen Kurzarbeiten liegen nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen
und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im April insgesamt 3.274
Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im April 2019
waren dies insgesamt 4 Betriebe (für 48 darin aufgeführte Personen).

In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für April 2020 insgesamt
33.354 Personen genannt. Für den Mai erfasste die Statistik
vorläufige Zahlen für den Zeitraum 1. bis 27. Mai. Demzufolge
zeigten im Mai insgesamt 427 Unternehmen Kurzarbeit an. In den
Anzeigen wurden für Mai voraussichtlich insgesamt 4.817 Personen
genannt.

Seit März wurden insgesamt von 4.215 Betrieben für 44.255 darin
aufgeführte Personen Kurzarbeit angezeigt. Im gleichen Zeitraum des
letzten Jahres wurde von sieben Betrieben für 62 Personen
angezeigtDie Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine
schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit
(Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats
zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für
Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur
noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für
Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben. Nach Bewilligung der
Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden
Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf
Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von
drei Kalendermonaten zu erfolgen.Die für die Zahlung notwendigen
Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die
Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein
Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann

Insgesamt konnten 21.964 Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis zum
Zähltag im Mai keiner regulären Beschäftigung nachgehen (sogenannte
Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne
Beschäftigung mit 768 oder 3,6 Prozent über dem Wert des Vormonats
und um 3.658 oder +20,0 Prozent über dem des Vorjahresmonats.

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum
Vormonat insgesamt 596 oder 8,7 Prozent mehr Arbeitslose aus dem
Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler
Arbeitsagentur damit aktuell 7.479 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im
Vergleich zum Vorjahr wurden 2.604 oder +53,4 Prozent mehr Arbeitslose
verzeichnet.

Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des
Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in
der Grundsicherung (SGB II) ist im Mai um 406 oder 3,7 Prozent
gestiegen.

Aktuell sind 11.298 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft
arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 2.532
oder +28,9 Prozent gestiegen.

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