Kommunalwahlen 2020
FDP-Fraktionschef Pohlmann: Die anderen werden sich noch umgucken
Region - (usd) Die FDP im Rhein-Erft-Kreis wird ohne eigenen Landratskandidaten
in die Wahlen am 13. September gehen. Das hat die
Mitgliederversammlung am Mittwochabend einstimmig - ohne Gegenstimme
und ohne Enthaltung - beschlossen. 41 Liberale waren zur
Mitgliederversammlung in die Erfthalle nach Türnich gekommen.
So standen dann auch die Diskussion und die Verabschiedung des
32-seitigen Wahlprogramms im Mittelpunkt der Tagesordnung.
Dass die Liberalen keinen eigenen Kandiaten für das Spitzenamt im
Kreishaus aufstellen, wird dem ein oder anderen in der Partei schwer
gefallen sein, meinte Fraktionschef Christian Pohlmann. Das gelte auch
für ihn selbst. Weil die FDP nun aber nicht in den Personenwahlkampf
einsteigen müsse, könne sich die Partei ganz auf die Inhalte
konzentrieren, sagte Pohlmann und versprach „ab dem 1. August einen
ganz heißen Wahlkampf“.
Wirtschaft, Digitalisierung und Bildung bilden die drei Schwerpunkte
des Programms. Er selbst, so Pohlmann, der maßgeblich am Verfassen
des Wahlprogramms der FDP im Rhein-Erft-Kreis beteiligt war, kenne
kein anderes auch nur annähernd so umfassendes Programm für die
kommenden Kommunalwahlen. „Und ich habe mir einige angesehen“, so
der Kerpener.
Corona-bedingt werde es ein Wahlkampf wie kein anderer zuvor,
prophezeit Pohlmann. Er selbst und die Liberalen setzen dabei ganz auf
die digitalen Medien, denn keine andere Partei im Rhein-Erft-Kreis sei
da so gut aufgestellt und vorbereitet wie die FDP. Pohlmann wörtlich:
„Wer, wenn nicht wir, weiß, wie man in dieser Zeit lebt und damit
umgeht. Die anderen Parteien werden sich noch umgucken.“
Nicht diskutiert wurde im Rahmen der Mitgliederversammlung die Frage,
ob die FDP einen der anderen Landratskandidaten öffentlich
unterstützen oder gar eine Wahlempfehlung aussprechen werden. Ralph
Bombis, Parteivorsitzender: "Wir hatten im Vorfeld intensive und
konstruktive mit dem CDU-Kandidaten Frank Rock." Diese Gespräche
seien mit ausschlaggebend dafür gewesen, keinen eigenen Kandidaten zu
benennen. In wesentlichen Teilen habe Rock mit den Inhalten des
FDP-Wahlprogramms übereingestimmt. Und es bestehe auf beiden Seiten
der erklärte Wille, die Zusammenarbeit im Kreistag auch über den 13.
September hinaus fortzusetzen.
Er sei froh, dass die Mitglieder diesem Vorschlag gefolgt seinen, so
Bombis: "Ich sehe das durchaus auch als Vertrauensbeweis für unsere
Arbeit als Vorstand." Insofern werden der Vorstand sehr wahrscheinlich
in den kommenden Tag auch entscheiden, ob die FDP mit einer
offiziellen "Wahlempfehlung" für Frank Rock in den Wahlkampf gegen
werde. Vielleicht, so Bombis, wird es aber noch einmal Thema eines
Parteitages am 15. August. Dann soll auf jeden Fall ein Kandidat oder
eine Kandidatin für den Bundestagswahlkreis nominiert werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.