Sammlung für Näharbeiten
Flexible Kleidung für Militärhospitäler
Zwei Jahre Krieg in der Ukraine: Am 24. Februar 2022 begann Russland den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zwei Jahre menschliches Leid, zwei Jahre erschöpfte Soldaten, die mangels neuer Soldaten an der Front nicht abgelöst werden können. Eine Ende scheint unerreichbar.
Seit Kriegsbeginn sind 31.000 ukrainische Soldaten getötet worden. Diese Zahl hat Präsident Wolodymyr Selenskyj jetzt erstmals genannt.
Die DoVira Help Foundation unterstützt seit Kriegsbeginn die Menschen in der Ukraine. Das Sammeln von Kerzen und Wachsresten für Büchsenlichter ist eine Aktion, über die wir in den Rheinischen Anzeigenblättern bereits berichtet haben. Ein weiteres Hilfsprojekt des Vereins ist die Sammlung von Stoffen zur Herstellung von adaptiver Kleidung.
Dabei geht es um Kleidungsstücke für Menschen mit Kriegsverletzungen, die deren spezielle Bedürfnisse berücksichtigen. Die Verletzten sind durch ihre Bettlägerigkeit oft schwer an- und auszukleiden. Neben dem praktischen Aspekt spielen auch Würde und Diskretion eine große Rolle. Möglich wird das durch praktische Klettverschlüsse an den Seiten der Arme und Beine, im Leisten -und Schulterbereich.
„Solche Kleidung ermöglicht die tägliche Pflege von liegenden Patienten, den Wechsel von Windeln, die schnellere Durchführung von hygienischen und medizinischen Eingriffen ohne den Patienten völlig entkleiden zu müssen“, erklärt Ralf Link. Der Hürther ist stellvertretender Vorsitzender von DoVira. Diese Kleidung wird genäht und angefertigt von ehrenamtlichen Kräften in Köln-Zollstock. Es sind aktuell zwölf Ukrainerinnen im Näherinnen-Team. Sie sind seit Kriegsbeginn in Deutschland und DoVira arbeitet mit ihnen vertrauensvoll zusammen.„Die angefertigten Kleidungsstücke versenden wir sämtlich in regelmäßigen Transporten direkt an Militärhospitäler in der Ukraine“, berichtet Ralf Link. Auch Rollstuhl- oder Fußsäcke werden in Zollstock genäht.
„Ein relativ wichtiges weiteres Produkt sind sogenannte Evakuierungstragen oder Rettungstragen. Es wurden zwischenzeitlich bereits 100 Stück davon hergestellt. Diese Evakuierungstragen ermöglichen die Rettung von Menschen von bis zu 130 Kilogramm aus kritischen Zonen. Sie werden an die Sanitätsdienste an der Front geliefert“, berichtet Ralf Link.
Wer diese Aktion unterstützen möchte, kann Stoffe aus Baumwolle, Leinen, Kattun, Satin, Chintz, Popeline, Flanell oder Fleece spenden.
Am besten in Zuschnitten von einem halben Meter bis zur Rolle. Gebraucht werden auch weißes Gummiband, Klettverschluss, Reißverschlüsse, T-Shirts, Herrenhemden aus Flanell, Garn, Füllwatte für Kissen, Wollen zum Sockenstricken und elektrische Nähmaschinen.
Leider hat die Stadt Köln das Lager inklusive der Nähwerkstatt zum 30. April ersatzlos gekündigt. „Wir stehen nun unter Hochdruck, einen neuen Standort vor allem für die Näherinnen zu finden. Die Findung eines neuen Standorts, gerne auch in Frechen, Hürth, Brühl, Wesseling, wo es gute Straßenbahn-Anbindungen gibt, hat aktuell höchste Priorität.
Ansprechpartner für Spendenwillige und Angebote für einen neuen Nähstandort ist Ralf Link unter (0173) 3544530 oder per E-Mail an ralf.link@dovira-help.de
Redakteur/in:Martina Thiele-Effertz aus Hürth |
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