Spektakuläre Aktion
Große „Tour de Pontons“
Köln/Wesseling - (red) 2500-Tonnen-Schiffsanleger in Godorfer Hafen gebracht
Das war ein ganz besonderes Paket, das im Hafen Godorf des Energy and
Chemicals Park Rheinland angeliefert wurde.
Ein leistungsstarker Schlepper sowie ein Rheinschiff transportierten
einen komplett montierten schwimmenden Schiffsanleger (Jetty) in das
Hafenbecken am Rhein. Die Besonderheit: Der neun Meter breite und 100
Meter lange Ponton aus Beton und Stahl war zuvor im über 100
Kilometer entfernten Wesel zusammengebaut worden. Fast 40 Stunden
dauerte die Reise über den Rhein bis Köln.
ie fertige Brücke muss jetzt nur noch – Plug and Play – an die
vorbereitete Hafeninfrastruktur angeschlossen werden. Der rund 2400
Tonnen schwere neue Schiffsanleger ersetzt ein altes Brückenbauwerk.
Der Zusammenbau in Wesel hat Nachbarn des Energy and Chemicals Park
nicht nur Baustellenlärm erspart. Der externe Zusammenbau habe auch
für Shell klare wirtschaftliche Vorteile, heißt es aus der
Pressestelle des Öl-Giganten.
Denn das Be- und Entladen der Rheinschiffe sei weiterhin störungsfrei
über den alten Anleger erfolgt, zudem habe der Anleger in Wesel viel
schneller als im Godorfer Hafenbecken bei laufendem Betrieb gebaut
werden können.
Die „Tour de Ponton“ war übrigens schon die zweite Etappe für
das Bauwerk. Das Grundgerüst war im emsländischen Papenburg erstellt
worden – dort wo sonst auch riesige Kreuzfahrtschiffe entstehen.
So ganz ohne Bauarbeiten ging es auch im Godorfer Hafen nicht. Die
Hafensohle musste unterhalb des neuen Jetty freigeräumt werden.
Die neue Brücke wird nur an sechs sogenannten Dalben befestigt. Diese
32 Meter langen Stahlrohre wurden bis zu 22 Meter tief in die
Hafensohle eingebracht.
Normalerweise sind bei einer konventionellen Verladebrücke 40 Dalben
erforderlich, die mit riesigen Vibrations- und Schlaghammer in den
Untergrund gehämmert werden.
In den kommenden Wochen wird die neue Brücke an einem bereits
landseits installierten Brückenteil befestigt.
Außerdem werden die drei Verladearme für Diesel und Aromaten an
Rohrleitungen und die Brücke insgesamt an Wasser, Strom und
Löscheinrichtungen angeschlossen. Die Inbetriebnahme ist für
September vorgesehen. Die alte Brücke wird dann zurückgebaut.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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