"Dunkelfeldstudie" ausgewertet
Hilfe für von Gewalt betroffenen Menschen

Erstmals gab es eine groß angelegte Befragung zum Thema Gewalt in NRW. Auch im Rhein-Erft-Kreis  wurden einige hundert Menschen dazu befragt. Auf den Seiten des Kreises gibt es Hilfsangebote. | Foto: Pixabay
  • Erstmals gab es eine groß angelegte Befragung zum Thema Gewalt in NRW. Auch im Rhein-Erft-Kreis wurden einige hundert Menschen dazu befragt. Auf den Seiten des Kreises gibt es Hilfsangebote.
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Rhein-Erft-Kreis/Brühl - Es geht um Sicherheit und Gewalt: Die so genannte
„Dunkelfeldstudie“ der Landesregierung startete im September
letzten Jahres und 60.000 Bürger in NRW bekamen einen Fragebogen per
Post.

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung
(MHKBG) sowie das Ministerium des Inneren (MI) befragten auch im
Rhein-Erft-Kreis mehrere hundert Menschen zu dem Thema

Mit der anonymen Studie sollte erstmals in NRW das Thema Gewalt
wissenschaftlich fundiert und umfassend abgebildet werden, um daraus
mögliche präventive Maßnahmen und psychosoziale
Unterstützungsangebote weiterentwickeln zu können. Die Studie habe
gezeigt, dass sich Menschen in NRW insgesamt in ihrer Nachbarschaft
sicher fühlen würden, aber die Unsicherheit steige, je weiter man
sich vom näheren Wohnumfeld wegbewege.

Unsicherheitsgefühle würden vor allem im öffentlichen Raum bei
Nacht auftreten, besonders bei Frauen. Dabei spielen mangelnde
Beleuchtung oder Verwahrlosung der Umgebung, in der man sich befindet,
eine Rolle spielen.

Ein erschreckendes Ergebnis der Studie: Mehr als die Hälfte der
nordrhein-westfälischen Bevölkerung war in ihrem Leben von
mindestens einer der abgefragten Formen körperlicher, sexueller oder
psychischer Gewalt betroffen. Dabei war psychische Gewalt die am
häufigsten genannte erlebte Erfahrung.

Die Studie zeige auch, dass nur wenig Delikte angezeigt würden, vor
allem psychische Gewalt und solche, die mit Scham- und Schuldgefühlen
einhergehen, zum Beispiel sexuelle Gewalt. Aber auch Gewalt im
sozialen Umfeld, wie in einer Partnerschaft, werden weniger angezeigt.

Nun müsste die Präventionsarbeit weiter ausgebaut werden, außerdem
sollen noch mehr Opfer ermutigt werden, sich an die Polizei zu wenden
und die Tat anzuzeigen.

Ein Problem ist auch der Bekanntheitsgrad der Hilfsangebote. So seien
zwar Frauenhäuser, der „Weiße Ring e.V.“ und polizeiliche
Hilfeangebote relativ verbreitet, aber zum Beispiel Angebote für
Männer oder die Anonyme Spurensicherung würden die meisten nicht
kennen.

Das Opferschutzportal der Landesregierung findet man hier:
https://www.opferschutzportal.nrw/. Außerdem gibt es seit rund einem
halben Jahr inNRW ein Männerhilfetelefon (08001239900), das einzige
Beratungsangebot für gewaltbetroffene Männer in ganz Deutschland.
Link zum Opferschutzportal: https://www.opferschutzportal.nrw/

Die zentralen Hilfsangebote im Kreis wie Frauenberatungsstellen,
Frauenhaus oder den „Runden Tisch gegen häusliche Gewalt“,
Adressen und Telefonnummern findet man hier:
https://www.rhein-erft-kreis.de/19-gleichstellungsbeauftragte/artikel/%C3
%BCber

sicht-beratungsstellen-im-rheinerftkreis.

Die Stadt Brühl hat einen eigenen Hilfeflyer aufgelegt, der von der
anonymen Geburt bis zur anonymen Bestattung alle Hilfsangebote in
Brühl und Umgebung aufführt und in allen bekannten Auslagestellen
erhältlich ist oder über die Gleichstellungsbeauftragte, Antje
Cibura unter acibura@bruehl.de angefordert werden kann.

- Montserrat Manke

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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