50 Jahre Gold-Kraemer-Stiftung - Teil 4
Inklusion durch Sport: „Wir spielen zusammen!“
Unsere Serie zum Stiftungsjubiläum gibt einen Überblick zur Teilhabe an Sport- und Therapieangeboten im Rhein-Erft-Kreis und darüber hinaus.
Frechen-Buschbell (lk). Es waren die reitsportbegeisterten Stiftungsgründer Paul und Käthe Kraemer, die die Bedeutung von Sport für Menschen mit Beeinträchtigung früh erkannten und entschieden, an ihrem Wohnsitz Menschen über die Arbeit mit dem Pferd zu fördern.
Sie unterstützten die in direkter Nachbarschaft zu ihrem Grundstück angebotenen reittherapeutischen Aktivitäten für Kinder mit dem Pferd. Inga Nelle, heutige Betriebsleiterin Pferdesport- und Reittherapie-Zentrum (PRZ) und damals für das Angebot verantwortlich, erinnert sich: „Das Ehepaar Kraemer hatte einen eigenen Reitparcours, der von unserem Reitplatz nur durch eine Hecke getrennt war. Es entstand ein regelmäßiger Austausch und eine Freundschaft zu uns und unseren Kindern.“
Heute nutzen wöchentlich bis zu 400 Menschen jeden Alters mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen die Angebote des PRZ, das eines der modernsten, komplett barrierefreien Reitanlagen in Deutschland ist. Es gibt Reit- und Voltigiersport in Gruppen und Einzelstunden, heilpädagogisches Reiten, Hippotherapie sowie der Para-Dressursport und das Voltigieren bis in die hohen Leistungsklassen.
Sport, Fitness und Gesundheit für Alle bietet der Gemeinschaftssportverein Gold-Kraemer in den barrierefreien Sporträumlichkeiten der Stiftung am Tulpenweg in Frechen-Buschbell. Ein erfahrenes Trainer-Team ermöglicht eine professionelle wohnortnahe Behandlung rund um die Themen Gesundheitssport, Prävention, Rehabilitation und Spaß am Sport.
„Wir gehen dabei ganz individuell auf die Bedürfnisse der Gäste ein und unterstützen sie auf dem Weg ihre sportlichen und gesundheitlichen Ziele zu erreichen – egal ob mit oder ohne Behinderung“, erläutert Leiterin Bianca Dobke. Dem Verein stehen eine voll ausgestattete Sporthalle, ein barrierefreies Therapieschwimmbecken sowie ein Fitnessraum zur Verfügung. Alle Angebote sind offen für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung.
Zusammen mit dem Deutschen Tennis Bund realisiert die Stiftung das Programm „Tennis für Alle“. Durch diese Netzwerkarbeit schließen sich in Deutschland immer mehr Tennisvereine dem Thema Inklusion an. Es gibt Tennis für Gehörlose, Tennis für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und Rollstuhltennis. 2016 gab es einen Tennis-Workshops für interessierte sehbeeinträchtigte und blinde Menschen. Daraus entstand ein regelmäßiges wöchentliches Angebot in Köln auf der Tennisanlage des TC-Weiden. Inzwischen gibt es mit Hilfe weiterer teilnehmenden Vereine acht Standorte für Blindentennis in Deutschland.
„Im Breiten- und Leistungssport gibt es immer mehr inklusive Angebote, sodass Interessierte vor allem wohnortnahe Tennis spielen können“, erläutert Projektleiter Niklas Höfken die erfreuliche Entwicklung und zeigt den Weg in die Zukunft, „Wir erleben, dass immer mehr Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam Sport treiben. Hier wächst eine neue Vereinskultur unter dem Motto: Wir spielen zusammen!“
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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