Digitale Woche
Interview mit WFG-Geschäftsführerin Susanne Kayser-Dobiey

Susanne Kayser-Dobiey, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Rhein-Erft GmbH (WFG). | Foto: Sabine Rütten/WFG
  • Susanne Kayser-Dobiey, Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Rhein-Erft GmbH (WFG).
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Eine derartige Themenwoche wird erstmals durch die
Wirtschaftsförderung Rhein-Erft in diesem Jahr organisiert. Hat uns
spätestens die Corona-Krise gezeigt, dass die Digitalisierung enorme
Chancen bietet und uns zugleich aber auch vor neue Herausforderungen
stellt?

Die Corona-Pandemie hat schonungslos offengelegt, wo Defizite in der
Digitalisierung bestanden und zu Teilen weiter bestehen. Sie hat
zusätzlichen Anpassungsdruck auf die Wirtschaft ausgelöst und es hat
vielerorts einen Digitalisierungsschub gegeben. Zahlreiche
Unternehmen, die sich bisher kaum mit dem Thema Digitalisierung
beschäftigt haben, änderten ihre Betriebsorganisation in Richtung
mobiles Arbeiten und Home Office mit der damit verbundenen
Datenverarbeitung über das Internet. Weiterhin wurden
Online-Besprechungen eingeführt sowie die Vertriebsorganisation in
Richtung Online-Absatz und kontaktloses Bezahlen erweitert –
jedenfalls sofern das Geschäftsmodell dies zuließ. Es ist für jeden
jetzt klar erkennbar, dass ein Verschlafen notweniger
Digitalisierungsmaßnahmen zu mangelnder Wettbewerbsfähigkeit führt.
Gleichzeitig ist klar geworden, was alles digital sehr gut geht. Das
zeigt sich zum Beispiel in der Selbstverständlichkeit, mit der
digitale Veranstaltungen akzeptiert werden und in der Umsetzbarkeit
von mobilem Arbeiten in vielen Bereichen.

Was sind die Ziele der Digitalen Woche im
Rhein-Erft-Kreis?

Die Digitalisierung soll für die Bürgerinnen und Bürger erlebbar
werden in all ihren vielfältigen Möglichkeiten, Chancen und
Ausprägungen. Wir wollen die Entwicklung zu einem modernen und
innovativen Kreis vorantreiben. Die Digitale Woche kann hierfür
Impulse setzen. Nicht zuletzt ermöglicht es Unternehmen,
Freiberuflern, Vereinen und Kommunen zu zeigen, welche Angebote im
Bereich der Digitalisierung sie haben und was sie schon alles nutzen.
Wir hatten aufgerufen, eigene Veranstaltungsideen einzubringen. Das
ist in überwältigendem Umfang geschehen und so sind nun über 80
Veranstaltungen im Programm.

Erklären Sie doch bitte, was genau bei der Digitalen Woche
passiert!

Jeden Tag von Montag bis Samstag vom 6. bis 11.9. stehen
Interessierten Veranstaltungen von morgens bis abends zur Verfügung.
Mit zwei Ausnahmen sind alle Veranstaltungen kostenlos. Viele werden
digital ausgerichtet. Es werden aber auch 33 Präsenzveranstaltungen
angeboten. Auf der Homepage www.digitalewoche.org lässt sich das
Programm nach Themen, Themenbereichen, Zielgruppen oder einer
bestimmten Stadt, nach den persönlichen Interessen filtern. Jeder
Teilnehmer kann sich sein eigenes Programm zusammenstellen. Für viele
der Veranstaltungen ist eine Anmeldung vor der Teilnahme notwendig,
daher lohnt es sich, jetzt schon das Programm zu durchstöbern.

Welche Themen stehen im Fokus?

Strukturwandel und Energiewende, allgemeine Zukunftsthemen der
digitalen Gesellschaft, das sind natürlich die Themen, die die
Menschen im Rhein-Erft-Kreis und unsere Wirtschaft besonders bewegen.
Dazu gibt es gleich mehrere Veranstaltungen. Durch die Vielzahl der
von verschiedenen Akteuren eingebrachten Veranstaltungsideen ist die
Bandbreite der Themen erfreulicherweise sehr groß. Weitere
Schwerpunkte sind Wettbewerbsfähigkeit und berufliche Qualifizierung,
Einzelhandel sowie Gesundheit und Computersicherheit.

Sehen Sie schon jetzt Potenzial für eine Fortsetzung?

Der vom Rhein-Erft-Kreis sehr unterstützte Aufruf, Veranstaltungen
einzureichen, ist schon jetzt ein großer Erfolg und zeigt das breite
Interesse am Thema. Wenn die Teilnahme von Bevölkerung und Wirtschaft
am Programm nun auf ebenso große Resonanz stößt, kann ich mir eine
Wiederholung sehr gut vorstellen. Die Digitalisierung wird jedenfalls
neben dem Strukturwandel auch in den nächsten Jahren eine große
Aufgabe und Herausforderung für den Rhein-Erft-Kreis und seine
Menschen sein. Das Thema bleibt uns also erhalten.

Die Fragen stellte

Martina Thiele-Effertz

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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