Arbeitsmarkt im November
Jetzt die Chancen zur Qualifizierung nutzen
Rhein-Erft-Kreis (gr). Im November sanken die Arbeitslosenzahlen nur
noch sehr leicht. Insgesamt waren 18.213 Menschen arbeitslos, das
waren 12 oder 0,1 Prozent weniger als im Vormonat. Der Bestand der
Arbeitslosen lag mit einem Plus von 3.810 oder 26,5 Prozent über dem
Niveau des Vorjahresmonats. Die aktuelle Arbeitslosenquote blieb
unverändert und betrug im November 7,1 Prozent.
„Die Arbeitslosenzahlen haben sich im November kaum verändert. Die
Erfahrung zeigt aber, dass es nun, wo es in die Wintermonate
hineingeht, auch auf dem Arbeitsmarkt wieder etwas frostiger zugehen
wird. Die Chancen, eine neue Stelle zu finden, sinken weiter und manch
ein Betrieb wird auch saisonbedingt Mitarbeitende entlassen. Hinzu
kommen die Menschen, die aufgrund des aktuellen Teil-Lockdowns - trotz
der Möglichkeit der Kurzarbeit - nicht im Unternehmen gehalten werden
können. Wir müssen also für die kommenden Wintermonate wieder mit
einem spürbaren Anstieg rechnen“, so Rainer Imkamp, Vorsitzender
der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl „Die normale
alljährliche Winterarbeitslosigkeit bereitet mir keine zu große
Sorge, aber die kaum absehbaren Folgen des nun verlängerten
Teil-Lockdowns machen die Prognose für das kommende Jahr
schwierig,“ so Imkamp weiter. Das Institut für Arbeitsmarkt und
Berufsforschung (IAB) rechne aber nicht damit, dass die Beschäftigung
im zweiten Lockdown noch einmal einbrechen wird, ursächlich hierfür
seien die Stützungsmaßnahmen für die Betriebe und ihre jetzt
bereits vorhandenen Erfahrungen mit der Corona-Krise. Die Perspektive
auf einen Impfstoff mache die Unternehmen laut Aussage des IAB
zuversichtlicher. Das verstärkt noch einmal ihre Bereitschaft, die
Beschäftigten zu halten. „Richtet man den Blick von den aktuellen
Entwicklungen auf die längerfristigen Tendenzen, so wird die
Strukturentwicklung, der demographische Wandel und der damit
verbundene Fachkräftebedarf diese Krise am Arbeitsmarkt
wahrscheinlich schnell wieder regulieren. Die Corona-Pandemie hat
einen deutlichen Digitalisierungsschub gebracht und in den Unternehmen
unterschiedliche Bedarfe aufgedeckt“, so Imkamp. Der Leiter der
Brühler Arbeitsagentur wirbt in dem Zusammenhang dafür, dass
Unternehmen, die aktuell aufgrund der Corona-Einschränkungen
kurzarbeiten, diese Zeit der Kurzarbeit auch für die Qualifizierung
ihrer Mitarbeitenden nutzen sollten. „In den kommenden Monaten gehen
wir auf rund 2.500 Unternehmen der Region zu und bieten die
Fördermöglichkeiten, die uns das Qualifizierungschancengesetz
bietet, proaktiv an“. Neben den Herausforderungen, die sich für den
Arbeitsmarkt aus der Corona-Pandemie ergeben, nehmen die
Arbeitsagenturen im Rheinischen Revier mit einer neuen Internetseite
auch den Strukturwandel in den Blick, der sich aus dem bundespolitisch
beschlossenen, vorzeitigen Kohleausstieg ergibt. Die Arbeitsagenturen
Aachen-Düren, Brühl und Mönchengladbach begleiten diesen
Veränderungsprozess mit ihren Beratungs- und Fördermöglichkeiten,
wobei die Agentur für Arbeit Brühl die koordinierende Rolle als
Revieragentur übernommen hat. Um bestehende und künftige Angebote
transparent darstellen zu können, bauen alle drei Arbeitsagenturen
derzeit ein zusätzliches Internetangebot auf, das bereits erste
Informationen für betroffene Arbeitnehmer und Arbeitgeber
bereithält. Dazu erklärt Rainer Imkamp: „Wir wollen bestehende
Prozesse und Dienstleistungen anpassen und weiterentwickeln, um die
Menschen im Rheinischen Revier beim Thema ,Arbeit‘ erfolgreich zu
unterstützen. Unser Ziel ist eine für Beschäftigte und Arbeitgeber
hochwertige, frühzeitige und niedrigschwellige Unterstützung aus
einer Hand.“ Zu finden ist die Internetseite auf
https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bruehl/rheinisches-revier
Für den Oktober 2020 legte die Statistik nun die endgültigen Daten
zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im
Oktober insgesamt 60 Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit
an. Im Oktober 2019waren es weniger als drei. In den Anzeigen wurden
der Arbeitsagentur für September 2020 535 Personen genannt. Für
November 2020 erfasste die Statistik vorläufige Zahlen für den
Zeitraum 1. November bis 25. November 2020. Demzufolge zeigten im
November 334 Unternehmen Kurzarbeit an. In den Anzeigen wurden für
November voraussichtlich insgesamt 3.453 Personen genannt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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