Unternehmerin mit Herz
Käthe Kraemer wäre diese Woche 100 Jahre alt geworden
Frechen - (lk) Unternehmens- und Stiftungsgründerin Katharina Kraemer wäre in
dieser Woche 100 Jahre alt geworden. Zusammen mit ihrem Ehemann Paul
Kraemer hatte sie nach dem 2. Weltkrieg aus der Goldschmiedewerkstatt
Paul Kraemer die Juweliergruppe Gold-Kraemer gegründet und in
Deutschland zu großem Erfolg geführt. Nachdem Tod ihres Sohnes
gründete das Unternehmerpaar die Gold-Kraemer-Stiftung.
Katharina Kraemer, geborene Hogut, wurde am 14. August 1920 in
Köln-Kalk geboren. Die gelernte Stenotypistin lernte ihren Mann 1938
im Kölner Karneval kennen. Sie heirateten 1943 in St. Heribert in
Köln-Deutz. 1953 freuten sich beide über die Geburt ihres Sohnes
Rolf. Was weder Ärzte noch die Eltern in den ersten Lebensmonaten
erkannt hatten, war eine Schwerstmehrfach-Behinderung des Kindes. Rolf
wurde nur 13 Jahre alt.Zeitlebens war der Verlust ihres einzigen
Kindes für die Eheleute Kraemer ein großer Schmerz, der sie jedoch
dazu veranlasste, Eltern mit Kindern mit einer Behinderung in
schwierigen Lebenslagen unmittelbar zu helfen. Ihre vielfältigen
Hilfen bündelten die Eheleute in der von ihnen 1972 gegründeten
Gold-Kraemer-Stiftung, der sie nach ihrem Tod ihr gesamtes
unternehmerisches und privates Vermögen vermachten.
„Als ich 2001 gefragt wurde, als Arzt die Eheleute Kraemer
medizinisch zu begleiten, lernte ich zwei Menschen kennen, die davon
beseelt waren, mit ihrem Lebenswerk vielen Menschen auch über ihren
Tod hin-aus Hilfen zuteilwerden zu lassen. Genau das haben sie mit der
Gold-Kraemer-Stiftung auf unnachahmliche Weise geschafft“, erinnert
sich der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Prof. Dr. Hans Josef
Deutsch.
Im Alter von 85 Jahren starb Katharina Kraemer am 4. April 2006 in
Frechen. Für ihre Verdienste im Kölner Handwerk und für ihr
Engagement für Menschen mit Behinderung wurde Katharina Kraemer
mehrfach ausgezeichnet.
Heute führen rund 800 Mitarbeiter in der Juweliergruppe sowie in den
gemeinnützigen vier Tochterunternehmen das besondere Erbe des
Stiftehepaars fort und verhelfen Menschen mit Behinderung zu mehr
Teilhabe und Selbstbestimmung.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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