Igeln durch den Winter helfen
Katzenfutter rausstellen und den Rechen nutzen
Region - (red) Wenn es draußen kühler wird, sind Igel wieder auf der Suche
nach einem geschützten Quartier für ihren Winterschlaf, den sie
meist im November antreten. Wie man ihnen artgerecht durch die Kälte
hilft, weiß Irmgard Mohr vom Bornheimer Umwelt- und Grünflächenamt.
Die Stacheltiere richten ihr Winternest gerne unter einem Holzhaufen
oder in Komposthaufen ein, die mit Reisig und Schnittresten gespickt
sind. Da sie im Laub nach Insekten und Schnecken stöbern, muss der
herbstliche Gartenputz nicht allzu gründlich ausfallen. Wo Laub
tatsächlich entfernt werden muss, sollte es vorzugsweise mit dem
Rechen weggeharkt werden. Denn vor allem Laubsauger sind eine Gefahr
für am Boden lebende Insekten und andere Kleintiere; selbst Igel
können von leistungsstarken Geräten aufgesaugt werden. Aber auch
durch Laubbläser, die Blätter mit einem Luftstrom von bis zu 200
km/h wegblasen, werden solche Kleintiere stark beeinträchtigt oder
gar getötet. Daher sollte das Laub allenfalls mit einer niedrigen
Stufe der Blasfunktion unter Büsche und Hecken gepustet werden.
Wer Igeln helfen möchte, sich Winterspeck anzufressen, kann abends
eine Schale mit Katzenfutter hinstellen. So können auch Igel, die
erst im Spätsommer geboren wurden, noch tüchtig zulegen.
Schon mit 500 Gramm Körpergewicht hat ein Jungtier gute Chancen,
seinen ersten Winterschlaf zu überstehen. Gut gemeinte, aber
unsachgemäße Versuche, die Tiere im Haus über den Winter zu
bringen, können tödliche Folgen haben. So verbrauchen Igel im
Winterschlaf schon in Räumen mit mehr als 6 Grad Celsius zu viel
Energie und werden geschwächt.
Wenn überhaupt, sollten nur verletzte, kranke und hilflose Tiere ins
Haus geholt werden, um sie gesund zu pflegen. Vorher sollte man sie
zum Tierarzt bringen, der sie gegebenenfalls behandeln kann. Kranke
Tiere erkennt man daran, dass sie tagsüber zu sehen sind, sich
auffallend passiv verhalten oder gar torkeln. Gesunde Igel gehen
tagsüber nicht auf Nahrungssuche – es sei denn, sie wurden
aufgescheucht. Zudem sind schwache Igel meist sehr mager und fühlen
sich kälter an als die eigene Hand.
Für diejenigen, die einen hilfsbedürftigen Igel im Haus pflegen
möchten, hält die Stadt Bornheim ein kostenloses Infoblatt bereit.
Man bekommt es bei Irmgard Mohr unter 02222 945-310 oder unter
www.bornheim.de/leben-familie/umwelt-natur/infoblaetter/.
Ausführliche Informationen zum Thema gibt es zudem unter:
www.pro-igel.de
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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