Beobachtungen online melden
Kraniche fliegen nach Spanien und Portugal

Foto: Tom Dove

Region - (me). In den kommenden Wochen ist wieder das großartige
Herbstschauspiel ziehender Kraniche am Himmel über
Nordrhein-Westfalen zu sehen. Aufmerksame Naturfreunde konnten bereits
erste Schwärme des laut trompetenden „Glücksvogels“ über dem
östlichen Ruhrgebiet und über dem Siegerland ausmachen. „Die
meisten der in den vergangenen beiden Wochen nach Süden gezogenen
Kraniche haben allerdings den Weg über Hessen gewählt , eine Route
die in den letzten Jahren zunehmend beflogen wird“, so Christian
Härting, Sprecher des Landesfachausschusses Ornithologie und
Vogelschutz im NABU NRW. An den bevorstehenden ´Massenflugtagen´
lohne sich aber auch in NRW der Blick zum Himmel.

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Ab Mitte Oktober machen sich bei sonnigem Wetter mit Ostwind tausende
Kraniche von ihren Sammelgebieten in Norddeutschland zeitgleich nach
Süden in ihre Überwinterungsgebiete auf den Weg“, erklärt
Härting. Zuvor sammeln sich die Tiere an immer wieder genutzten
Hauptrastplätzen. Zurzeit hielten sich an den drei größten
Rastplätzen Rhin- und Havelluch, Ostsee-Boddenküste und in der
Diepholzer Moorniederung bereits über 100.000 Tiere auf. Kraniche
ziehen bevorzugt bei Hochdruckwetter, da sie dann von den östlichen
Winden mitgetragen werden und dadurch Kraft sparen können. An Tagen
mit günstiger Witterung ziehen so in kurzer Zeit bis zu 50.000 und
mehr Vögel auch über Nordrhein-Westfalen hinweg. In den frühen
Morgenstunden brechen die Kranichschwärme von ihren nördlichen
Sammelplätzen auf und ziehen beiderseits am Harz vorbei. Der Hauptzug
überfliegt dabei Osnabrück, Hannover und Göttingen, erreicht dann
das Weserbergland, um beim Weiterflug mit 80 Stundenkilometer das
östliche Ruhrgebiet zu streifen und entlang des Rheins nach Bonn zu
gelangen. Eine etwas westlichere Zugroute ermöglicht Beobachtungen am
Niederrhein und in der Eifel. Von hier aus geht es weiter über den
größten französischen Rastplatz, dem Lac du Der Chantecoq in der
Champagne, bis in die Überwinterungsgebiete in Spanien und Portugal.
Bis Mitte November ist der Hauptdurchzug der Kraniche abgeschlossen.
Der NABU NRW ruft dazu auf, Kranichbeobachtungen unter
www.naturbeobachter-nrw.de online zu melden, um die weitere
Entwicklung der Kranichbestände und auch mögliche Veränderungen der
Zugrouten zu dokumentieren. Unter Naturgucker.de finden sich zudem
umfangreiche Informationen zum aktuellen Zuggeschehen sowie Bilder und
Auswertungen speziell für NRW, aber auch bundesweit.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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