Corona: Die Lage ist ernst!
Kreis soll mehr testen

Knapp 8.000 Menschen sind während der vergangenen sechs Monate im Rhein-Erft-Kreis auf eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus getestet worden. „Zu wenig“ angesichts der aktuellen Entwicklung, sagen Politiker im Kreis und fordern eine Ausweitung der Testkapazitäten. Jeder, der einen Test machen möchte, soll dazu die Chance bekommen und das am besten innerhalb von nur 24 Stunden. Hilfsorganisationen und Feuerwehren, so ein Vorschlag, soll die Behörden dabei unterstützen. Geld, heißt es, hat der Kreis genug. Zumindest für die Vorfinanzierung. | Foto: dpa/Moritz Frankenberg
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  • Knapp 8.000 Menschen sind während der vergangenen sechs Monate im Rhein-Erft-Kreis auf eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus getestet worden. „Zu wenig“ angesichts der aktuellen Entwicklung, sagen Politiker im Kreis und fordern eine Ausweitung der Testkapazitäten. Jeder, der einen Test machen möchte, soll dazu die Chance bekommen und das am besten innerhalb von nur 24 Stunden. Hilfsorganisationen und Feuerwehren, so ein Vorschlag, soll die Behörden dabei unterstützen. Geld, heißt es, hat der Kreis genug. Zumindest für die Vorfinanzierung.
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Region - (red) 129 Neuinfektionen im August, alleine 33 über das vergangene
Wochenende (Stand: Montagabend). Kreis-Gesundheitsdezernent Dr.
Christian Nettersheim beurteilt die Lage deshalb als „ernst“! In
die Phase täglich steigender Fallzahlen kommt jetzt die Forderung der
Kreistagsmehrheit nach deutlich mehr Tests.

Die Landratskandidaten Frank Rock (CDU), Elmar Gillet (Grüne) und der
FDP-Fraktionsvorsitzende im Kreistag, Christian Pohlmann machen sich
für eine „zügige Ausweitung der Corona-Test-Möglichkeiten im
Kreis“ stark.

In den vergangenen Tagen hätten sich Zweifel an der lückenlosen
Funktion des Testsystems in den Arztpraxen ergeben.

Rock, Gillet und Pohlmann sind nach eigener Aussage zwar der
Überzeugung, dass in den Arztpraxen „Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter mit großem Fleiß“ für zeitnahe Testangebote sorgen;
dabei gebe allerdings auch „nicht hinnehmbare Schwierigkeiten“.

„Hier müssen wir mit der Kreisverwaltung, den Hilfs-Organisationen
und den Feuerwehren das Testangebot erhöhen“ sind sich die drei
Koalitionspolitiker einig. Erklärtes Ziel dieses Vorstoßes: Alle
Menschen im Kreis, die einen Test benötigen, erhalten „auf kurzem
Weg ein verlässliches Angebot“.

Dazu soll eine zentrale Telefonhotline sicherstellen, dass die
Menschen ein konkretes Testangebot schnell erhalten können. Zudem
fordern CDU, FDP und Grüne, dass neben einer mobilen Testeinheit, die
stationären Einheiten auch Öffnungszeiten samstags und sonntags
anbieten.

Hinweise aus der Kreisverwaltung, das sowohl die personllen wie auch
die finanziellen Ressourcen möglicherweise nicht ausreichen könnten,
will der Fraktionsvorsitzende der CDU im Kreistag, Willi Zylajew,
angesichts der besonderen Lage so nicht gelten lassen. Er habe
jedenfalls nach intensiven Gesprächen den Eindruck gewonnen, Dass
Feuerwehren und Hilfsorganisationen bereit und in der Lage seien, die
notwendige Unterstützung zu leisten. Zylajew: „Für den Abstrich
brauchen wir keinen Arzt, das können auch geschulte Sanitäter sehr
gut machen.“

Und auch am Geld, so heißt es bei den Vertretern der
Kreistagsmehrheit, könne es nicht scheitern. Der Kreis sei aktuell
finanziell sehr gut aufgestellt und könne sich die Vorfinanzierung
einer solchen Ausweitung der Testkapazitäten durchaus leisten.Auch
der SPD-Landratskandidat befürwortet die geplante Ausweitung der
Testkapazitäten. Dierk Timm: „Wir hatten das bereits vor einigen
Wochen auf die Tagesordnung gesetzt. Leider gab es dann aber in einer
Sondersitzung des Gesundheitsausschusses noch keine Entscheidung
dazu.“ Aus eigener Erfahrung, erst vor wenigen Tagen in der Familie
gemacht, weiß auch der SPD-Politiker, dass Bürgerinnen und Bürger
über das Kreisgesundheitsamt nur sehr schwer und kompliziert an einen
Testtermin kommen. Timm: „Das muss deutlich einfacher werden und
viel schneller gehen.“

Vom Beginn der Corona-Pandemie bis zum 15. August wurden durch den
Rhein-Erft-Kreis 7.958 Tests durchgeführt.

Darunter 2.236 Tests an Drive-In-Teststationen, 1.675 Tests durch das
Screeningmobil und 4.047 Reihentestungen (unter anderem in Altenheimen
und anderen sensiblen Bereichen)

Über die Anzahl der Corona-Tests, die zusätzlich bei den Hausärzten
durchgeführt wurden, liegen keine Daten vor.

Kreisgesundheitsdezernent Christian Nettersheim weist darauf hin, dass
die Situation ernst ist. Er rechnet weiterhin mit ähnlich hohen
Infektionszahlen, da mittlerweile insbesondere jüngere Menschen mit
vielen Sozialkontakten von Infektionen betroffen seien. Das war in der
ersten Welle im Frühjahr nicht so. Umso wichtiger ist es daher, dass
die allgemeinen Hygieneregeln eingehalten und insbesondere die
Vorgaben der Corona-Schutzverordnung sowie der
Corona-Einreiseverordnung befolgt werden.! Lesen Sie zur aktuellen
Situation an den Schulen im Rhein-Erft-Kreis den gesonderten Bericht
in dieser Ausgabe.

Knapp 8.000 Menschen sind während der vergangenen sechs Monate im Rhein-Erft-Kreis auf eine mögliche Infektion mit dem Coronavirus getestet worden. „Zu wenig“ angesichts der aktuellen Entwicklung, sagen Politiker im Kreis und fordern eine Ausweitung der Testkapazitäten. Jeder, der einen Test machen möchte, soll dazu die Chance bekommen und das am besten innerhalb von nur 24 Stunden. Hilfsorganisationen und Feuerwehren, so ein Vorschlag, soll die Behörden dabei unterstützen. Geld, heißt es, hat der Kreis genug. Zumindest für die Vorfinanzierung. | Foto: dpa/Moritz Frankenberg
Kreisgesundheits-Dezernent Dr. Christian Nettersheim bewertet die aktuelle Lage im Kreis als „ernst“. | Foto: dru
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