Frauen auf dem Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis
Luft nach oben bei Gehalt und Arbeitszeit

Zum Internationalen Weltfrauentag zieht die Agentur für Arbeit Bilanz: Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis zeigt eine positive Entwicklung für Frauen aber es gibt Luft nach oben bei Arbeitszeit und Gehalt.  | Foto: nito/stock.adobe.com
  • Zum Internationalen Weltfrauentag zieht die Agentur für Arbeit Bilanz: Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis zeigt eine positive Entwicklung für Frauen aber es gibt Luft nach oben bei Arbeitszeit und Gehalt.
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Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Frauen in einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit um 2,1 Prozent oder 1.277 Frauen. 2022 gingen damit rund 55 Prozent des Beschäftigungswachstums im Rhein-Erft-Kreis auf das Konto weiblicher Beschäftigter. Dafür haben Männer bei der Arbeitszeit klar die Nase vorn. Während nur 11,7 Prozent der männlichen Arbeitnehmenden in Teilzeit arbeiten, sind es bei den Frauen mit 49,7 Prozent fast die Hälfte. Das geschieht jedoch nicht immer freiwillig.

Rhein-Erft-Kreis (me). Flexiblere Arbeitszeiten könnten Frauen dabei unterstützen, ihre beruflichen Qualifikationen besser einzubringen und damit für Entlastung an einem von Fachkräfteengpässen geprägten Arbeitsmarkt zu sorgen.

Im Juni 2022 gingen im Rhein-Erft-Kreis 63.484 Frauen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Plus von 1.277 Frauen oder 2,1 Prozent. Zwar sind mit 85.774 männlichen Beschäftigten nach wie vor mehr Männer versicherungspflichtig angestellt.

Doch ihre Zahl wächst weniger schnell - sowohl anteilig mit 1,2 Prozent als auch absolut mit einem Plus im Jahresvergleich von 1.012 Personen.

Insgesamt arbeiteten 31.958 Frauen in Vollzeit (50,8 Prozent) und 31.526 (49,1Prozent) in Teilzeit.

Bei den Männern arbeiteten 75.749 in Vollzeit (88,3 Prozent) und 10.025 (11,7 Prozent) in Teilzeit.

Flexible Arbeitszeiten für gut qualifizierte Frauen

Familiäre Pflichten, schränken die Frauen oft auf eine Arbeit in Teilzeit ein. Gut qualifizierten Frauen mit flexiblen Arbeitszeiten die Möglichkeit zu eröffnen, ihre Arbeitszeit zu erhöhen, könnte für einige Unternehmen ein Schlüssel sein, um den Fachkräftebedarf zu decken. Vielleicht kann Mitarbeiterinnen, die das wollen, mit einem veränderten Arbeitszeitmodell eine längere Arbeitszeit ermöglicht werden“, so Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl.

Der Anteil der Frauen mit einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung an der weiblichen Gesamtbevölkerung ist in den vergangenen Jahren weiter gestiegen. So betrug die Beschäftigungsquote von Frauen im Rhein-Erft-Kreis 57 Prozent – vor einem Jahr waren es noch 1,2 Prozentpunkte weniger.

Die Zahl der Minijobberinnen sank im Vergleich zum Vorjahr um 445 Frauen oder 3,0 Prozent. Damit waren mit 14.480 Frauen im Rhein-Erft-Kreis aber dennoch deutlich mehr Frauen ausschließlich geringfügig beschäftigt als Männer. Im Juni 2022 waren 8.755 Männer ausschließlich in Minijobs beschäftigt. Allerdings stieg ihre Zahl um 136 Personen oder 1,6 Prozent.

Nach wie vor erzielen Frauen im Rhein-Erft-Kreis geringere Entgelte als Männern. Das Medianentgelt von Arbeitnehmerinnen lag im Dezember 2021 (aktueller Datenstand) bei 3.111 Euro, bei Männern hingegen bei 3.587 Euro.

Ein Grund ist, dass Frauen eher im mittleren Fachkraftniveau tätig sind, während Männer häufiger auch höherqualifizierte Tätigkeiten mit einem höheren Verdienst ausüben. Zudem arbeiten Frauen häufiger in Berufen, in denen die Verdienstmöglichkeiten eingeschränkt sind, wie beispielsweise den Gesundheits- und Sozialberufen und auch der deutlich höhere Teilzeitanteil sorgt für ein geringeres Durchschnittsgehalt.

Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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