Volks- und Raiffeisenbanken
Nähe zum Kunden zahlt sich aus
Rhein-Erft-Kreis - Ein zufriedenes Fazit zum Geschäftsjahr 2018 der Volksbanken und
Raiffeisenbanken im Rhein-Erft-Kreis ziehen deren Sprecher Uwe
Goldstein und sein Stellvertreter Volker Leisten. In der
Raiffeisenbank Frechen-Hürth stellten sie die Zahlen vor.
Die sechs Gemeinschaftsbanken – Raiffeisenbanken Frechen-Hürth,
Gymnich, Fischenich-Kendenich, Brühler Bank, VR-Bank Rhein-Erft und
Volksbank Erft – vergaben Kredite in Höhe von 2,7 Milliarden Euro
(plus 6,7 Prozent) und steigerten ihre Einlagen um 4,3 Prozent auf 3,4
Milliarden Euro. Ihre Mitgliederzahl konnten sie um 466 auf 71.794
steigern. Diese positiven Zahlen schreiben Goldstein und Leisten der
regionalen Verwurzelung zu, die Nähe zum Kunden zahle sich aus.
857 Mitarbeiter, davon 39 Auszubildende, sind in 76 Geschäftsstellen
für ihre Kunden da. Es sei schwierig, so Leisten, geeignete
Auszubildende zu finden. Dies sei zum einen den geburtenschwachen
Jahrgängen geschuldet, aber auch dem in der Öffentlichkeit
vorherrschenden Bild unsicherer Perspektiven im Bankensektor.
Die Zahl der Filialen ist um zwei zurückgegangen. Hier versuchen die
Kreditgenossenschaften Filialabbau wenn möglich zu vermeiden und
setzen auf Anpassung von Öffnungszeiten. Persönliche Kontakte in der
Filiale sind ebenso möglich wie telefonische oder per Mail. Mit der
VR-Banking-App können die Kunden von unterwegs aus nicht nur
Kontostände und Umsätze abfragen, sondern auch Überweisungen
tätigen und Rechnungen durch Fotografieren derselben begleichen.
Eine bedenkliche Entwicklung sehen Goldstein und Leisten in den
Anforderungen zur Dokumentation der Beratungen: „Kundengespräche
werden durch die vielen Vorgaben schwieriger.“ So würden einzelne
Wege wie die Telefonberatung durch die Aufzeichnungspflicht fast
unmöglich. Dabei spiele die Beratung eine entscheidende Rolle etwa
beim Anlagemix auch mit den Verbundpartnern Union Investment, der
Bausparkasse Schwäbisch Hall oder der R+V Versicherung.
Der Jahresüberschuss ist um 5,2 Prozent auf 8,1 Millionen Euro
gestiegen. Das werde allerdings perspektivisch zurückgehen, da viele
hochverzinsliche Papiere nach und nach auslaufen. Die Dividende der
Mitglieder beträgt zwischen 3 und 6 Prozent. 16,1 Millionen Euro
flossen von den Banken an die öffentliche Hand, die Hälfte davon ist
Gewerbesteuer. 6,1 Millionen Euro gaben die sechs Banken 2018 für
Investitionen in Gebäude und technische Ausstattung aus, doppelt
soviel wie 2017. „Mit 535.000 Euro bleiben die Spenden an soziale
und gemeinnützige Einrichtungen zudem auf einem hohen Niveau“, so
Goldstein.
Redakteur/in:REDAKTEURIN Gabriele Rupprecht aus Erftstadt |
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