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Protest für die Musikschule La Musica
#Nehmtunsdasnichtweg - Der Kampf geht weiter

Lautstarker Protest mit Musik gegen die Schließung der Musikschule La Musica #Nehmtunsdasnichtweg | Foto: Torsten Rabe
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  • Lautstarker Protest mit Musik gegen die Schließung der Musikschule La Musica #Nehmtunsdasnichtweg
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Rhein-Erft/Pulheim. Nach dem Bedburg, Elsdorf, Kerpen und Bergheim den Ausstieg aus dem Zweckverband der Musikschule La Musica beschlossen haben, sah sich nun auch die Stadt Pulheim gezwungen, diesen Schritt zu gehen. Der Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit, musste sich des Themas annehmen und so stand der Ausstieg bei der Musikschule auf der Tagesordnung. Soweit ein normaler Vorgang in der Stadtpolitik. Doch die Ausschussmitglieder staunten nicht schlecht, als vor dem Rathaus rund 100 Menschen auftauchten, um für den Erhalt der Musikschule und damit für den Erhalt ihrer musikalischen Heimat zu kämpfen. Erst gab es ein kleines Konzert. (Das Video zeigt einen kleinen Ausschnitt)

Anschließend ging es dann in die Sitzung des Ausschusses. Der Saal war brechend voll und die unverhofften Gäste hörten aufmerksam zu, was die einzelnen Fraktionen zum Thema zu sagen hatten. Alle Fraktionen beteuerten, dass es nicht darum geht Geld einzusparen. Und es wurde auch die gute Arbeit der Musiklehrer vor Ort durchgängig gelobt und unterstrichen. Entscheidende Triebfeder für den Ausstieg seien die Entschlüsse der anderen Kommunen auch aus dem Verband auszusteigen und man möchte in Pulheim nicht am Ende ganz allein in der Verantwortung für den Zweckverband stehen. Ebenfalls herrschte im Ausschuss Einigkeit darüber, dass es alternative Konzepte geben muss, die die musikalische (Aus)Bildung in der Zukunft gewährleiten. Das könne mit den bestehenden und gut funktionierenden Strukturen der La Musica passieren aber auch ohne.

Starke Plädoyers für den Erhalt der Musikschule als kommunale Einrichtung

Die Botschafterin der Musikschule La Musica für Pulheim, Claudia Schott, machte vor dem Ausschuss von ihrem Rederecht gebraucht und stellte klar, wie gut die Arbeit vor Ort funktioniert. Gerade in Pulheim sind die Schülerzahlen in den vergangenen Monaten gestiegen und der Trend geht offenbarweiter nach oben. Dementsprechend sind die Zahlen, die der Stadt als Entscheidungsgrundlage dienen nichtmehr aktuell. Außerdem verwies Schott auf die verschiedenen Kooperationen und Bläserklassen in den Schulen. Diese Form der musikalischen Ausbildung wäre zum Beispiel mit kommerziellen Musikschulen gar nicht durchführbar. Gleiches gilt für die Big-Band der Musikschule La Musica und natürlich auch für das Orchesterprojekt. Darauf verwies Orchesterleiterin Renate Clemens sehr ausdrücklich. Mit der Aufgabe der Musikschule und seinen Ausbildungsstrukturen, würden den Menschen ihre musikalische Heimat genommen werden, die über Jahre und Jahrzehnte gewachsen ist. Diese Strukturen sind nur unter dem Dach einer kommunalen Musikschule zu halten. Renate Clemens forderte die Politik ebenfalls auf mit den Musiklehrern ins Gespräch zu gehen, um nach Lösungen zu suchen, die für alle Beteiligten aber im Besonderen für die betroffenen Musikschüler gut sind. Und der gefasste Entschluss des Kulturausschusses geht in die gleiche Richtung – auch wenn die Kündigung beschlossen wurde.

Das Gesprächsangebot liegt auf dem Tisch – jetzt muss die Politik zugreifen

In dem Verfallsprozess der Musikschule La Musica wurde in Pulheim einmal mehr klar, dass es ein „Weiter so“ nicht geben kann. Die Verwaltung und Leitung der Musikschule muss grundlegend umgebaut und an die heutige Zeit angepasst werden. Aber eine grundlegende Zerschlagung einer gut funktionierenden Bildungseinrichtung ohne intensiv über Möglichkeiten des Erhalts zu reden, wäre ein fataler Fehler. Alle Städte haben Redebereitschaft signalisiert. Alle Städte haben versichert, dass es nicht darum geht die Mittel für die musikalische Ausbildung zu streichen. Es gibt Angebote von Experten sich in den Reformprozess einzubringen. Und wenn man diese Aspekte sieht, kann man nur zu dem Schluss kommen, dass hier ein musikalischer Goldschatz auf dem Tisch liegt. Es muss nun „nur“ noch darüber gesprochen werden, wie er gehoben wird. Jetzt müssen Taten folgen. Und im Grunde wäre es ja nicht kompliziert. Ein Teilnehmer brachte es auf den Punkt: „Die Bürgermeister sollten sich jetzt schnellstmöglich gemeinsam mit den Musiklehrern an einen Tisch setzen und besprechen, wie es weitergehen kann.“ Vielleicht wäre das ja der erste Schritt für eine noch besser funktionierende La Musica 2.0.

LeserReporter/in:

Torsten Rabe aus Kerpen

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