Der Arbeitsmarkt im März
Nur eine leichte Belebung am Arbeitsmarkt

Rainer Imkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agenutr für Arbeit Brühl, stellt die aktuellen Arbeitsmarktdaten vor. | Foto: Cuvelier
  • Rainer Imkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agenutr für Arbeit Brühl, stellt die aktuellen Arbeitsmarktdaten vor.
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Rhein-Erft-Kreis (gr). Im März sanken die Arbeitslosenzahlen
saisonbedingt leicht. Insgesamt waren 18.804 Menschen arbeitslos, das
waren 284 oder 1,5 Prozent weniger als im Vormonat. Der Bestand der
Arbeitslosen lag mit einem Plus von 2.986 oder 18,9 Prozent über dem
Niveau des Vorjahresmonats. Die aktuelle Arbeitslosenquote sank um 0,1
Prozentpunkte und betrug im März 7,3 Prozent.

„Die Arbeitslosenzahlen im März sind leicht gesunken. Wir sehen
also eine beginnende Frühjahresbelebung. Angesichts der dritten
Welle, in der wir uns aktuell befinden, rechne ich jedoch auch in
diesem Jahr mit keiner allzu großen Belebung am Arbeitsmarkt, ich
hege aber die Hoffnung, dass wir auch keine großen Einbrüche zu
befürchten haben“, so Rainer Imkamp, Vorsitzender der
Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl.

Auch der „Corona-Effekt“, also die im Vergleich zum Vorjahr im
Zuge der Corona-Pandemie zusätzlich entstandene Arbeitslosigkeit,
nahm im März ab. Im März waren im Rhein-Erft-Kreis 2.986 Menschen
mehr arbeitslos als vor einem Jahr. Das waren 18,9 Prozent – ein
Prozentpunkt weniger als noch im Februar. Auswirkungen der Pandemie
zeigten sich weiter bei der Arbeitskräftenachfrage. Denn anders als
für das Frühjahr zu erwarten war, sank die Zahl der neu gemeldeten
Stellen im Zugang, aber nur leicht, um 4,7 Prozent oder 37 auf einen
Zugang von rund 750 Stellen. Das ist immer noch auf einem stabilen,
aber niedrigen Niveau. Der Bestand lag mit 3.433 Stellen gut 15
Prozent oder 600 Stellen unter dem des Vorjahres.

„Seit mehr als einem Jahr lebt Deutschland und der Rest der Welt mit
der Corona-Pandemie. Nach über zwölf Monaten sind wir immer noch im
Krisenmodus, denn einen Masterplan zur Bewältigung dieser Krise hat
leider niemand. Umso wichtiger ist es - auch für uns als
Bundesagentur für Arbeit - die richtigen Weichen zu stellen. Mehr
denn je, werden wir und unsere Leistungen gebraucht. Dieser
Verantwortung sind wir uns bewusst.

Dass der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis beziehungsweise bundesweit
angesichts der größten Krise der Nachkriegsgeschichte insgesamt
vergleichsweise stabil und widerstandsfähig geblieben ist, verdanken
wir vor allem der Kurzarbeit“, so Imkamp weiter. „Auch, wenn wir
aktuell unseren Fokus darauf richten, die Unternehmen mit der
schnellen Auszahlung des Kurzarbeitergeldes zu unterstützen und
unseren arbeitslosen Kundinnen und Kunden auch kontaktlos ein
möglichst großes Dienstleistungsportfolio anbieten zu können, so
haben wir die zukünftigen Herausforderungen fest im Blick. Denn nach
der Pandemie werden wir wieder zunehmend über den Fachkräftebedarf
sprechen“, ist sich Imkamp sicher. Der Appell des
Arbeitsmarktexperten an die Unternehmen ist deutlich: „Auch die
Unternehmen müssen schon jetzt die richtigen Weichen stellen. Mit der
Qualifizierung ihrer Beschäftigten und der Ausbildung des eigenen
Fachkräftenachwuchses tun sie gut daran, Fachkräfteengpässe zu
vermeiden.“ Die Arbeitsagentur Brühl könne hierbei finanziell
unterstützen. Eine Herausforderung sieht Imkamp in der wachsenden
Zahl der Langzeitarbeitslosen im Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum
Vorjahr ist ihre Zahl um rund 2.033 Personen gestiegen. Insgesamt sind
jetzt rund 7.863 Menschen länger als ein Jahr arbeitslos. Aktuell
nehme die Langzeitarbeitslosigkeit aus zwei Gründen zu: „Zum einen,
da Menschen, die kurz vor dem Beginn der Pandemie arbeitslos geworden
sind, im vergangenen Jahr schlechtere Chancen hatten, schnell wieder
eine neue Arbeit zu finden. Sie bleiben jetzt länger arbeitslos als
dies vor Corona vielleicht der Fall gewesen wäre. Zum anderen konnten
in den vergangenen Jahren auch viele zuvor langzeitarbeitslose
Menschen wieder in das Arbeitsleben einsteigen. Die Nachfrage nach
Arbeitskräften war gut und wir konnten mit Qualifizierungsmaßnahmen
auch viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erfolgreich
unterstützen. Das fällt derzeit schwerer. Wir haben gute
Förderangebote, die sich in den vergangenen Jahren bewährt haben;
Bildungsanbieter haben schnell auf die Einschränkungen reagiert und
ihre Angebote auch auf alternativen Durchführungsformen umgestellt.
Für alle, jede und jeden, die sich weiterbilden wollen, finden wir
das passende Angebot!“ Hier würde die BA, nach Aussage des Leiters
der Arbeitsagentur Brühl, auch noch einmal intensiver investieren.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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