Kreiskatholikenrat Rhein-Erft
Renate Röblitz - im Amt bestätigt und im Interview

Die alte und neue KKR-Vorsitzende: Renate Röblitz. | Foto: KKR
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  • Die alte und neue KKR-Vorsitzende: Renate Röblitz.
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Der Kreiskatholikenrat ­Rhein-Erft ist das oberste ­Laiengremium im Kreis und setzt sich aus Delegierten der Pfarrgemeinderäte, katholischen Verbände und Institutionen zusammen. Jetzt hat der Kreiskatholikenrat im Rahmen seiner Vollversammlung auch einen neuen Vorstand gewählt.

Im Rahmen der Versammlung wurde Renate Röblitz für vier weitere Jahre als Vorsitzende in ihrem Amt bestätigt. Sie wird damit weiterhin die Pfarrgemeinderäte und Verbände im Kreis vertreten. „Die weiteren Vorstandsmitglieder sind aus unterschiedlichen Pfarrgemeinderäten: Brigitte Ludmann (Bedburg) ist stellvertretende Vorsitzende, hinzu kommen Ingeborg Büttgen (Kerpen-Südwest), Bernd Kux (Wesseling), Martina Müller (Erftstadt-Börde), Ursula Schiller (Bergheim-Ost) und Uwe Wiechert (Erftstadt Rotbach-Erftaue)“, fasst Renate Röblitz zusammen.

Weihbischof Ansgar Puff zu Gast beim Katholikenrat

Als Gast der Versammlung wurde Weihbischof Ansgar Puff begrüßt. „Er berichtete von der Arbeit beim synodalen Weg und der ‚Aktion neue Nachbarn‘ Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln. Zusammen mit der Integrationsbeauftragten Frau Breuer-Wirges und Herrn Temmen vom katholischen Bildungsforum informierte er über ihre Arbeit mit den geflüchteten Menschen aus der Ukraine“, erklärt Renate Röblitz. Seitens der Kirche werden Lebensmittel und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, beispielsweise im Kloster der Salvatorinnen in Horrem. Auch Sprachkurse werden angeboten. In den Pfarrsälen zahlreicher Kirchengemeinden werden vor Ort zudem Begegnungsmöglichkeiten für geflüchtete Frauen zum Austausch und Spielangebote für die Kinder geschaffen. „Wer selbst geflüchtete Frauen und Kinder aufnehmen möchte, meldet sich bitte bei Frau Breuer-Wirges per Mail an breuer-wirges@skf-erftkreis.de“, so Renate Röblitz.

„Das ist Kirche!“ Renate Röblitz im Interview

Wir haben die Gelegenheit genutzt, um auch der alten und neuen Vorsitzenden des Kreiskatholikenrates Rhein-Erft die Fragen zu stellen, die zuletzt bereits unser „Interview-Sextett“ zur aktuellen Lage der katholischen Kirche beantwortet hat:

Beim Blick auf „Ihre“ Kirche und die jüngsten Geschehnisse, was empfinden Sie?

Renate Röblitz: „Erstens Enttäuschung und Wut - und zweitens ein „Jetzt erst recht“. Enttäuschung und Wut über die spirituellen und sexuellen Missbräuche, und dass das Ansehen der Kirche höhergestellt wurde, als die Fürsorge für die Betroffenen. Das Zweite bedeutet, dass ich in der Kirche bleibe, auch wenn mir die Strukturen nicht gefallen. Denn nur, wenn ich drin bleibe, kann ich etwas ändern.“

Was fällt Ihnen zu folgenden Stichpunkten ein:

  • Papst Franziskus

Renate Röblitz:„Gefangen im Konstrukt der Kirchenstrukturen. Kann nicht entscheiden, wie er gerne möchte.“

  • Kardinal Rainer Maria Woelki

Renate Röblitz: „Seine Kommunikation und die des Erzbistums sind nicht transparent. Er sollte gut ‚hinhören‘ und mitnehmen, dass zirka 80 Prozent anders denken als er.“

  • Weltsynode

Renate Röblitz:„Vom Kreiskatholikenrat aus haben wir uns in Form ­einer Online-Veranstaltung an alle ­Interessierten im Kreis gewandt. Es war ein gutes Format und ich hoffe, dass die Informationen, die speziell Köln betreffen, auch gelesen und verstanden werden. Was vom Rest wirklich in Rom ankommt, vermag ich nicht zu beurteilen, da letztendlich die Bischöfe entscheiden.“

  • Maria 2.0

Renate Röblitz:„Eine wichtige Frauenbewegung, an der sich auch vielfach die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands, kfd, beteiligt. Die Charismen der Frauen müssen wahrgenommen werden! Alle Ämter und Dienste für Frauen!“

  • Zölibat

Renate Röblitz:„Wurde im 12. Jahrhundert eingeführt und kann somit auch wieder abgeschafft werden. Jeder Mensch sollte seine Lebensform selber entscheiden können.“

Kann die katholische Kirche ihrer Aufgabe als moralische Instanz noch glaubhaft gerecht werden?

Renate Röblitz:„Die Sexuallehre betreffend hat die Kirche schon lange verloren. Was sie aber im sozialen Bereich leistet, ist beispielhaft. Damit meine ich alle Förderprogramme und Einrichtungen, bei denen es um Menschen aller Altersklassen und Nationalitäten geht. Das soziale Engagement der Menschen in den Gemeinden ist ungebrochen. Das ist Kirche!“

Was wünschen Sie sich für „Ihre“ Kirche und die Gläubigen?

Renate Röblitz: „Ich wünsche mir, dass alle Menschen, die es wollen, im kirchlichen Dienst arbeiten können, und dass Frauen nicht nur gleichberechtigt, sondern auch gleichwertig ­ihren Glauben leben können. Für die Amtskirche wünsche ich mir mehr Ehrlichkeit und Transparenz, besonders in der Kommunikation.“

Die alte und neue KKR-Vorsitzende: Renate Röblitz. | Foto: KKR
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Redakteur/in:

Düster Volker aus Erftstadt

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