REVG Jahresbericht
REVG: Sind auf dem richtigen Weg
Rhein-Erft-Kreis - (red) „Wir präsentieren Ihnen den Jahresbericht heute mit großer
Freude!“ Willy Zylajew, Vorsitzender des Aufsichtsrates der
kreiseigenen Verkehrsgesellschaft REVG ist spürbar gut gelaunt.
Anlass für Freunde und gute Laune bei Aufsichtsrat wie Vorstand
gleichermaßen sind die Zahlen, die der REVG-Jahresbericht ausweist.
Die Gründung der REVG war eine schwierige Geburt, das räumt Zylajew
ein. Persönliche Freude, möglicherweise mit Blick auf die Kritiker
auch ein Stück Genugtung, löst beim Aufsichtsratchef der Umstand
aus, dass die gesteckten Ziele allesamt erreicht sind: „Mit der
gerechteren Bezahlung unserer Fahrer haben wir erreicht, dass alle
anderen Unternehmer nachziehen mussten.“ Die Flotte sei sauberer
geworden, die Tranzparenz insbesondere zu den Kosten ist deutlich
verbessert. Alle Fraktionen und alle Kommunen können an allen
Sitzungen des Aufsichtsrates teilnehmen. Zylajew wörtlich: „Es gibt
keinen Grund für substanzielle Kritik an den Kosten!“ Und zu guter
Letzt sei auch die Zufriedenheit der Fahrgäste deutlich gestiegen.
Das weise das aktuelle Kundenbarometer eindeutig aus.
Verbesserungsbedarf sieht Geschäftsführer Walter Reinartz bei den
„Verbindungen und Anschlüssen“, bei der „Sauberkeit an den
Haltestellen, beim „Streckennetz“ und bei der „Taktung“.
Punkte, die ohne Ausnahme auf der Agenda stehen. Seit dem 1. Juni ist
die REVG-App funktionstüchtg im Einsatz.
„ÖPNV-Rettungsschirm“ gleicht Einnahmenverluste aus
Im Pandemiejahr 2020 sind bundesweit die Fahrgastzahlen um bis zu 70
Prozent zurückgegangen. Bei der REVG sank die Anzahl der auf
Fahrausweisen der REVG beförderten Personen gegenüber dem Vorjahr um
7,5 Prozent (1.062.800 Fahrgäste). Die Fahrleistung im
REVG-Linienverkehr (ohne Schülerverkehr) wurden allerdings während
der gesetzlich angeordneten Lockdowns uneingeschränkt
aufrechterhalten.„Der vergleichsweise geringe Fahrgastrückgang bei
der REVG hat sicher viel mit dem konstant guten ÖPNV-Angebot der REVG
zu tun. Aber eben auch mit der großen Treue unserer Fahrgäste, für
die wir uns hiermit herzlich bedanken möchten“, betont
Geschäftsführer Martin Gawrisch.
Zusätzliche Kosten für den Gesundheitsschutz der Fahrgäste und der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Einbau von Spuckschutzscheiben in
den Fahrzeugen) sowie der Einsatz von Verstärkerfahrzeugen im
Schülerverkehr steigern ungeplant den Aufwand bei der REVG. Hinzu
kommen die fehlenden Fahrgeldeinnahmen, da nicht nur weniger
Fahrgäste mit der REVG fuhren, sondern auch der Ticketverkauf
vorübergehend eingestellt werden musste.
Die Einnahmenverluste und Teile der Sonderaufwendungen für
Hygienemaßnahmen in Höhe von 2,96 Millionen Euro können durch die
gewährten Ausgleichszahlungen des Bundes und Landes NRW, dem so
genannten „ÖPNV-Rettungsschirm“, in Höhe von 2,9 Millionen Euro
nahezu ausgeglichen werden. Weitere Fördergelder des Landes NRW
decken die Kosten der Kapazitätsausweitung durch zusätzliche Busse,
so dass der für das Jahr 2020 ermittelte Fehlbetrag weitestgehend
eingehalten wird.
Schon im laufenden Jahr müssen sich die REVG-Verantwortlichen mit der
Frage beschäftigen, wie die Busflotte in den kommenden Jahren
aussieht. Die REVG wird, das ist entschieden, konsequent auf
Wasserstoffantriebe setzen. Mit der Konsequenz, dass die Busse gekauft
werden müssen. Walter Reinarz: „Leasingverträge bieten die
Hersteller nicht an.“ Und damit Ende 2023 die ersten 26 neuen
Wasserstoffbusse fahren können, müssen schon in diesem Jahr auch die
ersten Busse in Auftrag gegeben werden. Spätestens 2030 soll die
REVG-Flotte emissionsfrei über die Kreisstraßen rollen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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