REVG testet Corona-Schutz
Schutzscheiben in Bussen
Rhein-Erft-Kreis - (zi) Die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft REVG lässt testweise in ihre
Busse zusätzliche Scheiben zum Schutz vor einer Corona-Infektion
einbauen. Das Unternehmen sieht sich auch für möglichen
zusätzlichen Schülerverkehr gut aufgestellt.
Die Infektionsschutzscheiben schirmen die Sitzplätze in den Bussen
von der jeweiligen Sitzreihe vor und hinter der eigenen ab und bieten
dem Fahrgast einen Schutz, falls im Bus jemand hustet oder niest.
„Wir sind das erste ÖPNV-Unternehmen in Deutschland, das damit
ausgerüstet wird“, sagte Geschäftsführer Walter Reinarz. Obwohl
eine Abteil-Atmosphäre entstehe, bleibe durch die transparenten
Scheiben ein offener und luftiger Eindruck erhalten, so die REVG.
Zusätzlich werden in den Bussen mit den neuen Scheiben
Desinfektionsmittelspender angebracht.
Zunächst wird eine dreimonatige Testphase in drei neuen
Diesel-Hybrid-Gelenkbussen gestartet, das Ziel lautet aber bis
Jahresende alle 101 Busse der REVG mit dem zusätzlichen Corona-Schutz
auszurüsten. Davon unberührt bleibt in den Fahrzeugen und an den
Haltestellen die Pflicht zum Tragen einer Schutzmaske bestehen.
Während der Testphase soll eine Befragung der Fahrgäste stattfinden.
Auch die Partner-Unternehmen der REVG sollen möglichst ihre Fahrzeuge
nach erfolgreich verlaufenem Test mit den Schutzscheiben bestücken.
Vermutlich müsse der Kreistag dafür das Geld bewilligen, so der
REVG-Aufsichtsratsvorsitzende Willi Zylajew.
Die REVG startet die neuen Schutzmaßnahmen, die pro Omnibus 5.000
Euro kosten, auch zur Steigerung der Fahrgastzahlen, denn in der
Hochphase der Pandemie hat das Unternehmen 75 Prozent weniger
Fahrgäste gehabt und will Vertrauen zurückgewinnen. Reinarz
prognostiziert bis Jahresende einen Verlust von rund 1,3 Millionen
Euro durch entgangenen Umsatz und zusätzliche Maßnahmen, wie etwa
die zusätzliche aufwendige Reinigung und Desinfektion der Fahrzeuge.
Für den in dieser Woche wieder beginnenden Schülerverkehr kann die
REVG zunächst fünf eigene Busse zusätzlich einsetzen, wenn es zu
überfüllten Fahrzeugen kommt. Zudem, führte Reinarz aus, könnten
kurzfristig 20 bis 30 weitere Busse der Subunternehmer bereitgestellt
werden. Entscheiden, ob ein Bus voll ist, muss der Fahrer. Er könne
per Knopfdruck ein weiteres Fahrzeug anfordern, das in wenigen Minuten
die Haltestelle bedient. Für zusätzlichen Schülerverkehr hätte die
Landesregierung 14 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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