Demenz-Musterwohnung
Selbstbestimmtes Leben für Demenzerkrankte
Ein Projekt für ein selbstbestimmtes Leben von Menschen mit einer Demenzerkrankung in den eigenen vier Wänden geht in die Umsetzung.
Rhein-Erft-Kreis (hs). Im Rhein-Erft-Kreis leiden rund zwei Prozent der Menschen an einer Demenzerkrankung. 2040 werden es 2,8 Prozent der Menschen sein, die zwischen Rhein und Erft leben. So prognostiziert es die Pflegeplanung des Rhein-Erft-Kreises. Das entspricht einer Zunahme der Quote um 42 Prozent! „Wenn wir wollen, dass diese Menschen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben in den ihnen vertrauten eigenen vier Wänden führen können, betreut von Angehörigen oder professionellen Diensten, dann müssen wir heute dafür sorgen, dass ihre Wohnungen entsprechend darauf eingerichtet sind“, befanden die Koalitionsfraktionen von CDU, Grünen und FDP im Kreistag des Rhein-Erft-Kreises vor fünf Jahren und legten dem Kreistag einen Antrag auf Einrichtung einer Demenz-Musterwohnung vor und unterfütterten das auch mit den entsprechenden finanziellen Mitteln im Haushalt.
Jetzt hat die Demenz-Musterwohnung nach langem Suchen endlich ein Zuhause gefunden. Sie kommt in die Kreisstadt Bergheim, wie die Kreisverwaltung im Ausschuss für Soziales und Generationen des Rhein-Erft-Kreises berichtete. „Die Zahlen machen deutlich, wie wichtig unser Anliegen einer Demenz-Musterwohnung ist“, hebt die sozialpolitische Sprecherin der FDP-Kreistagsfraktion, Karin Ostendorf, hervor. „Die Demenzmusterwohnung stellt ein vielversprechendes Projekt sowohl für Betroffene als auch für Angehörige von Demenzerkrankungen dar“, ergänzt der Geschäftsführer der GrünenFraktion im Kreistag, Johannes Bortlisz-Dickhoff. Beide verweisen darauf, dass die Pflegeplanung niedrigeschwellige Hilfeangebote für Hilfebedürftige in im Rhein-Erft-Kreis empfiehlt. „Die Demenz-Musterwohnung ist ein ideales niedrigschwelliges Angebot“, freut sich der sozialpolitische Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion, Achim Hermes. „Mit ihrem breiten Informationsangebot etwa bei der Einbeziehung von Beleuchtungselementen, Farbkontrasten und Reduzierung von Gegenständen führt sie konkret vor Ort vor Augen, welche Potenziale es gibt, eine Wohnung nach den Bedürfnissen eines an Demenz erkrankten Menschen einzurichten.“
Redakteur/in:Holger Slomian aus Pulheim |
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