Am Tagebaurand
Solarautobahn auf Trasse der alten A4

Auf einem Teilstück der ehemaligen Autobahn 4 bei Niederzier wurde die Photovoltaikanlage installiert, die 210 Haushalte mit elektrischem Strom versorgen kann. | Foto: RWE
  • Auf einem Teilstück der ehemaligen Autobahn 4 bei Niederzier wurde die Photovoltaikanlage installiert, die 210 Haushalte mit elektrischem Strom versorgen kann.
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Region - (red) Noch vor wenigen Jahren rauschten dort täglich 63.000 Autos und
Lastwagen vorbei. Heute fließt an der Stelle ein ganz besonderer
Verkehr: Elektronen, 2000 Kilowattstunden pro Tag.

Auf dem Asphalt der früheren A4 bei Niederzier im Kreis Düren stehen
jetzt 2820 Solarmodule und liefern über eine Strecke von 620 Metern
für 210 Haushalte CO2-freie Energie. Die Energieunternehmen RWE Power
und innogy, der Verteilnetzbetreiber Westnetz, die Gemeinde Niederzier
sowie die Energiepartner Niederzier haben die 749 kWp-Anlage gemeinsam
geplant, umgesetzt und in Betrieb genommen. Jährlich spart die
Solarautobahn 400 Tonnen CO2 ein.

Die Anlage in Höhe des Niederzierer Ortsteils Ellen ist in vielerlei
Hinsicht ungewöhnlich: Sie befindet sich im Abbaugebiet des Tagebaus
Hambach, für den die damalige A4 einst verlegt werden musste.
Hausherr ist somit RWE Power. Mit der Umsetzung des Projekts waren
innogy Netzservice und Westnetz beauftragt. Allein die Montage, an der
auch Westnetz-Auszubildende aus Niederzier beteiligt waren, hat rund
4.000 Arbeitsstunden gedauert. Und Betreiber der Photovoltaik-Anlage
ist die Energiepartner Niederzier GmbH, an der die Gemeinde Niederzier
51 Prozent und innogy 49 Prozent der Anteile halten.

Hermann Heuser, Bürgermeister der Gemeinde Niederzier, hebt hervor:
„Ein Teilstück der ehemaligen A4 für die Produktion von
umweltfreundlichem Solarstrom zu nutzen, ist eine kreative Idee. Sie
unterstreicht an dieser Stelle in unmittelbarer Nähe des Tagebaues
Hambach das notwendige Miteinander von Braunkohlestrom einerseits und
der regenerativen Stromerzeugung andererseits.“

„innogy fühlt sich mit der Gemeinde Niederzier traditionell eng und
partnerschaftlich verbunden. Wir freuen uns daher, gemeinsam die
Solarautobahn zu betreiben und zu einem nachhaltigen Erfolg zu
führen“, betont Hildegard Müller, Vorstand für Netz und
Infrastruktur bei innogy.

Das Investitionsvolumen für die Solarautobahn liegt bei 710.000 Euro,
als Darlehen der Gemeinde Niederzier. Für die 2820 Module mit jeweils
265 W Peak und 16 dezentralen Wechselrichtern wurden 282 Betonplatten,
5800 Stahlprofile, 1128 ehemalige Bahnschwellen und 10 Kilometer Kabel
verbaut. Die Solaranlage ruht auf 500 Tonnen Kies, der aus dem Tagebau
stammt, und ist von 1200 Metern Zaun umgeben, der 20 Zentimeter
Bodenfreiheit für Kleinsäuger lässt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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