Tourismusverein Rhein-Erft
SPD kritisiert das neue Finanzierungsmodell
Rhein-Erft-Kreis - Die Sozialdemokarten fanden den Tourismusverein Rhein-Erft noch nie
wirklich gut oder sinnvoll. Die Tourismusförderung durch den Kreis -
vom damaligen Landrat Werner Stump initiiert - hat die SPD deshalb
auch schon immer als eine von dessen "Lieblingsspielwiesen"
bezeichnet. Was zweifellos nicht nett gemeint war. Das Verhältnis der
SPD zum Tourismusverein hat sich bis heute nicht wesentlich geändert.
Im Gegenteil; jetzt sehen der Fraktionsvorsitzende Dierk Timm und
seine Genossen neuerlich einen Anlass für deutliche Kritik. Es geht -
kein Wunder - ums Geld.
82.000 Euro jährlich überweist der Kreis und dazu zusätzlich einen
Mitgliedsbeitrag in Höhe von 47.000 Euro. Dazu erhielt der Verein
bisher noch die Beiträge der Städte, die Mitglied im Verein waren.
Die von der Privatwirtschaft aufgebrachten Beiträge seien dagegen
sehr niedrig, kritisiert SPD-Fraktionschef Dierk Timm jetzt. Von zehn
Städten im Kreis waren bislang auch nur sechs Städte Mitglied des
Tourismusvereins. Die anderen Kommunen, so Timm, hätten sich bewusst
dagegen entschieden oder seien sogar ausgetreten.
„Diese eigenmächtigen Entscheidungen haben dem Verein aber nicht in
den Kram gepasst“, so der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion,
Dierk Timm. Wie kürzlich bekannt wurde, hat der Verein deshalb seine
Satzung geändert. „Jetzt zahlen die Städte keinen Beitrag mehr –
der Beitrag des Kreises verdoppelt sich dagegen aber. Er übernimmt
die Beitragsausfälle und zahlt zusätzlich auch noch die Beiträge
für die Städte, die bisher nicht Mitglied waren“, erläutert Timm.
Damit zahlen alle zehn Städte im Kreis jetzt indirekt über die
Kreisumlage. So die Rechnung der Sozialdemokraten.
Auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Brigitte
Dmoch-Schweren findet diese Entwicklung unangemessen. „Die
CDU-geführte Kreistagsmehrheit hat sich gegen soziale Schwerpunkte im
Haushalt verwehrt und ist nun bereit den Tourismusverein durch solche
Maßnahmen weiter zu päppeln. Das Geld hätte man besser in
Ernährungsberatung an KiTas und Schulen investiert um nur ein
Beispiel zu nennen“, betont Dmoch-Schweren.
Gefragt worden seien die Städte jedenfalls nicht. So sei den
Verantwortlichen der Stadt Hürth der Sachverhalt bisher unbekannt
gewesen. Auch sei eine Mitgliedschaft im Tourismusverein war auch
nicht geplant.
„Vier Städte haben sich bewusst gegen die Vereinsmitgliedschaft
entschieden – zahlen müssen sie jetzt indirekt über die
Kreisumlage trotzdem. Diese Form der Zwangsbeglückung lehnen wir
entschieden ab“, so Timm abschließend.
Redakteur/in:Ulf-Stefan Dahmen |
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