Kölner Sportler des Jahres 2021
Sportlicher Spätstarter freut sich auf Olympiade
Der Frechener Tennisspieler Anthony Dittmar ist für die Wahl zum Sportler des Jahres 2021 in Köln nominiert. Noch bis zum 1. März kann für ihn online abgestimmt werden.
Frechen-Buschbell. Für Rollstuhltennisspieler Anthony Dittmar war der Aufenthalt in einer Rehaklinik zur Verbesserung seiner Mobilität ein Schlüsselerlebnis. Da er von Geburt an eine Gehbeeinträchtigung hat, ist er im Alltag vielfach auf einen Rollstuhl angewiesen. Durch Sport kann er seine vorhandene Beinmobilität aber erhalten und sogar verbessern. Während der Reha kam er erstmals mit dem Tennissport in Berührung. Dass sogar aus seiner neuen Leidenschaft für Tennis, die er erst mit 16 Jahren begann, eine Profikarriere entstehen sollte, war nicht abzusehen.
Der 27-Jährige ist die aktuelle Nr. 1 in Deutschland im Rollstuhltennis und konnte seinen Titel als Deutscher Meister letztes Jahr zum dritten Mal hintereinander erfolgreich verteidigen. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich einmal so erfolgreich in dieser Sportart werden würde“, sagt Anthony Dittmar und ergänzt, „ich bin mir aber vor allem sicher, dass ich ohne den Sport und meine Familie heute nicht die Selbstständigkeit hätte, um mein Leben so zu gestalten, wie ich es jetzt kann.“
Sport als Schlüssel für eine persönliche Entwicklung, die auch für das spätere Leben von großem Wert sein kann. „Über den Tennissport habe ich gelernt, mich zu organisieren und zu disziplinieren. Das hat mir auch für meine Ausbildung und Berufswahl einen wichtigen Halt gegeben“, berichtet der Sportler, der sich in den kommenden zwei Jahren ganz auf die Paralympics 2024 in Paris konzentrieren möchte. Aber es sind nicht nur die großen internationalen Sportevents, die ihn motivieren. „Ich möchte vor allem junge Menschen für den Sport begeistern. Deshalb trainiere ich bei meinem Kölner Verein TC Weiden sehr gerne mit Nachwuchsspielerinnen und Spielern zusammen“, sagt der Deutsche Meister, dessen Empfehlung es ist, möglichst in jungen Jahren zu beginnen.
Gerade für Kinder und Jugendliche mit Behinderung bietet der Sport so viele Möglichkeiten, sich zu entwickeln und soziale Kontakte zu knüpfen. Diesem Ziel widmet sich in der Region die Gold-Kraemer-Stiftung. Mit ihrem Programm „Bunte Helden“ wendet sie sich zum Beispiel mit einem niederschwelligen Angebot mit einfachen Bewegungs- und Ballspielen speziell an ganz junge Kinder. Für den Tennis-Nachwuchs bietet sie zusammen mit dem Deutschen Tennis Bund mit ihrem Programm „Tennis für Alle“ wohnortnah Tennissport für Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen an. An drei Standorten in Köln veranstaltet die Stiftung regelmäßig Tennisworkshops und bietet Trainingsmöglichkeiten nicht nur für Rollstuhlfahrer*innen an, sondern zum Beispiel auch Blindentennis und Angebote für Jugendliche mit geistiger Beeinträchtigung.
„Egal, mit welcher Behinderung ein junger Mensch lebt; wichtig ist raus aus der Komfortzone und rein in den Sport, egal ob Mannschafts- oder Einzelsportarten“, so Antony Dittmar. Für seine sportlichen Leistungen und jüngsten Erfolge ist er für die Wahl zum Sportler des Jahres 2021 in Köln nominiert worden.
Noch bis zum 1. März kann man seinen jeweiligen Favoriten bei den Herren, den Damen und den Teams online wählen. Aus den fünf Bestplatzierten ermittelt eine Fachjury im Oktober dann die Sieger. Abstimmen auf:www.koelschesportnacht.de
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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