Rhein-Erft-Kreis I - Christian Pohlmann

Strukturwandel: der Bund ist in der Pflicht

Christian Pohlmann ist seit 2013 Vorsitzender der
FDP-Kreistagsfraktion, 1982 geboren in Duisburg und lebt seit 22
Jahren in Kerpen. Er tritt im Wahlkreis Rhein-Erft-Kreis I für die
FDP an. Der Politikwissenschaftler kandidiert für den Bundestag, weil
er dem Rhein-Erft-Kreis in Berlin mehr Gehör verschaffen will. Vor
allem in Bezug auf den Strukturwandel sieht er den Bund in der
Pflicht, die Kommunen im Rhein-Erft-Kreis stärker zu fördern, auch
finanziell. „Die Menschen hier haben sich über Jahrzehnte für die
Braunkohle aufgeopfert und zum Teil ihre Heimat aufgeben müssen. Es
kann nicht sein, dass wir den Strukturwandel mit seinen Problemen nun
alleine stemmen müssen“, erklärt Pohlmann.

Er schlägt vor, im Rhein-Erft-Kreis den Mittelstand und das Handwerk
stärker zu fördern, statt neue große Industriezweige anzusiedeln.
„Wenn wir die Unternehmen fördern, die bereits erfolgreich vor Ort
agieren, zieht das automatisch neue Firmen-Ansiedlungen nach sich.“
In diesem Zusammenhang hält Pohlmann es für unabdingbar, in alle
Gewerbegebiete Glasfaser zu legen, um die Handlungsfähigkeit der
Firmen zu gewährleisten. „Elsdorf war hier lange Schlusslicht, ist
aber inzwischen aufgerüstet worden. Dafür ist Hürth nun
abgehängt.“
Die Außenpolitik ist das Feld, das Pohlmann auch beruflich als
Lehrkraft für besondere Aufgaben im Institut für Politikwissenschaft
der Universität Duisburg-Essen beschäftigt. Pohlmann rät dazu, sich
von „Terrorismus nicht terrorisieren zu lassen“ und ist der
Meinung, dass es für die innere Sicherheit keinerlei neuer Gesetze in
diesem Zusammenhang bedarf. Wohl aber müssten Nachrichtendienst und
Polizei mit dem nötigen Personal ausreichend ausgestattet werden.
In der Diskussion um ÖPNV und Schiene tritt Pohlmann für eine
ideologiefreie Verkehrspolitik ein: „Ich werbe mit dem Spruch
‚Hauptsache es geht voran‘. Das betrifft alle Verkehrsmittel
gleichermaßen – Fahrrad, Auto, Schiene, ÖPNV. Ich lebe das, fahre
viel Fahrrad, nutze die Bahn für die Fahrt in die Uni. Kurzum, ich
nutze jeweils das Verkehrsmittel, das gerade sinnvoll ist.“
Bitte vervollständigen Sie folgenden Satz: „Meine größte
Schwäche ist …. Ungeduld. Das spüren meine Mitarbeiter und
Kollegen leidvoll in Diskussionen.“

Bundestagswahl
- Kandidatencheck Diskussion mit sechs Bewerbern im Frechener
Stadtsaal, Montag, 11. September, 18.30 Uhr (Einlass 18 Uhr).