Erftland Reha Betriebe
Trägerverein hat einen neuen Vorstand
Rhein-Erft - (dru) Neue Geschäftsführung, neuer Vorstand im Trägerverein - kommt
jetzt Ruhe in die Erftland Reha-Betriebe?
Im Sommer 2019 wurden erstmals die ungeheuerlichen Vorwürfe von
mutmaßlichem Missbrauch und mutmaßlicher Freiheitsberaubung in den
REHA-Betrieben Erftland gGmbH an den Standorten in Bergheim und Brühl
öffentlich.
Es ging zudem um einen Führungsstil und ein mangelhaftes
Beschwerdemanagement der Geschäftsleitung sowie die unzureichende
Kommunikation mit Eltern und Angehörigen. All das war in der Folge
Gegenstand verschiedener Sitzungen.
Zehn Monate später, im Mai 2020, dann der nächste Schritt: „Dank
mutiger Angehöriger konnten wir nun mit allen Parteien im Kreistag
erste Erfolge erzielen, um bösem Tun in der Lebenshilfe Bergheim ein
Ende zu bereiten“, freute sich Willi Zylajew.
Der Grund für die Freude des Vorsitzenden der CDU-Fraktion im
Kreistag des Rhein-Erft-Kreises war damals die Antwort des
nordrhein-westfälischen Ministers für Arbeit, Gesundheit und
Soziales, Karl-Josef Laumann (CDU), auf die Resolution des
Landschaftsverbandes Rheinland: „Aufsichtsmöglichkeiten stärken
– Betroffene schützen! Für eine effektive Kontrolle von
Werkstätten für behinderte Menschen“.
Harte Vorwürfe: Missbrauch und Freiheitsberaubung
Im September 2019 hatten alle Fraktionen im Kreistag des
Rhein-Erft-Kreises in einem gleichnamigen Antrag den Landesgesetzgeber
aufgefordert, „die bestehende Regelungslücke im Bereich der
ordnungsbehördlichen Aufsicht über die Werkstätten für behinderte
Menschen zu beseitigen und dem Träger der Eingliederungshilfe oder
den örtlichen Wohnungs- und Betreuungsaufsichten eine dem Wohn- und
Teilhabegesetz (WTG) ähnliche Regelung als Handlungsgrundlage zur
Verfügung zu stellen oder das WTG entsprechend zu ergänzen“.
Anlass für diesen Appell waren die kurz zuvor öffentlich gewordenen
Missbrauchsvorwürfe sowie Vorwürfe wegen Freiheitsberaubung gegen
die Reha-Betriebe Erftland und ihren Träger, die Lebenshilfe
Bergheim.
Schmuddelige Geschäfte
Darüber hinaus hatten sich seinerzeit in einem vertraulichen
Gespräch mit der CDU-Kreistagsfraktion über 40 Eltern über massive
Betreuungsdefizite für ihre Kinder an den beiden Werkstatt-Standorten
Bergheim und Brühl sowie einem Führungsstil und einem
Beschwerdemanagement nach Gutsherrenart der Geschäftsleitung beklagt.
CDU-Fraktionschef Willi Zylajew: „Bei diesen Rehabetrieben steht
Lebenshilfe drauf, drin sind schmuddelige Geschäfte, Missbrauch und
undurchsichtige Strukturen.“
Jetzt die Wende zum Besseren?
In der letzten Sitzung des Ausschusses für Gesundheit, Integration,
Inklusion und Verbraucherschutz waren auf Einladung der Jamaika
Koalition die beiden neuen Geschäftsführerinnen Stefanie Christes
Monika Hansen zu Gast. Beide stellten ihre Einrichtung sowie ihr neues
transparenteres Konzept vor. Die CDU-Kreistagsfraktion begrüßt
ausdrücklich die neue Ausrichtung der Geschäftsleitung und den jetzt
vorhandenen Kommunikationsfaden und ist der Hoffnung, dass eine Ära
der Ignoranz und Arroganz nun zu Ende ist.
Der Redaktion liegen zudem vertrauliche Informationen vor, wonach dem
bisherigen Geschäftsführer fristlos gekündigt worden sein soll. Der
habe seinerseits gegen diese Entlassung geklagt, Gründe für die
fristlose Kündigung gehen aus den vertraulichen Informationen nicht
hervor.
Zudem wurde bei der Mitgliederversammlung am vergangenen Samstag ein
unter anderem ein neuer Vorstand gewählt. Der besteht jetzt aus fünf
Personen, ausschließlich betroffene Eltern beziehungsweise
Angehörige.
In einer Anfrage an den zuständigen Dezernenten bei der
Kreisverwaltung Rhein-Erft, Dr. Christian Nettersheim, bittet die
CDU-Kreistagsfraktion nun um dessen Einschätzung der aktuellen
Situation bei den Erftland REHA-Betrieben sowie dem Trägerverein.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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