Angie Berbuer aus Bedburg
Unfall hat die Wünsche und Träume nicht verändert

Christian Effelsberg hat für Angie Berbuer eine Spendenaktion ins Leben gerufen, denn alleine die rollstuhlgerechte Gestaltung des Hauses dürfte einiges kosten. | Foto: Zingsheim
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Bei einem schrecklichen Autounfall wurde Angie Berbuer sehr schwer
verletzt. Die 21-Jährige hat beide Beine verloren, aber sie gibt
nicht auf und kämpft sich zurück ins Leben.

Bedburg (zi). Vor dem Eingang des Einfamilienhauses in
Blerichen befindet sich eine Rollstuhlrampe, die hier vor wenigen
Wochen noch nicht lag. Es war am 5. November 2019, als Angie Berbuer
abends mit einem Freund auf der Autobahn 61 unterwegs war. Die beiden
hatten bei Koblenz zunächst einen Unfall mit einem Lastwagen und
kamen auf der linken Spur unverletzt zum Stehen. Beim Versuch, die
Unfallstelle abzusichern, erfasste ein italienisches
Krankentransportfahrzeug die junge Bedburgerin, die nur durch den
beherzten Einsatz eines Polizisten und eines Bundeswehrsoldaten
überlebte. Beide hatten eine spezielle Erste-Hilfe-Ausbildung. „Das
hat mir das Leben gerettet“, sagt Angie Berbuer. Aber sie hat beide
Beine verloren und ist jetzt auf den Rollstuhl und Hilfe angewiesen.

Nach Wochen im Krankenhaus in Koblenz kehrt jetzt der Alltag ein. Die
21-Jährige musste ihre Wohnung in Bergheim aufgeben und lebt jetzt
wieder im Haus ihrer Mutter Susanne und ihrer 17-jährigen Schwester.
Ihre Berufspläne muss Angie Berbuer, die an der Gesamtschule Bergheim
2018 Abitur gemacht hat, jetzt komplett umkrempeln. Sie wollte gerne
zum Bundeskriminalamt. „Ich hätte zwei Wochen nach dem Unfall den
Einstellungstest gehabt“, erzählt sie und versucht jetzt, sich in
eine kaufmännische Richtung zu orientieren. Auch Sport spielt für
sie nach wie vor eine wichtige Rolle. Sie schaut täglich im
Fitnesscenter vorbei und kann sich vorstellen, sich „langfristig
etwas im Bereich Fitness aufzubauen“. Wenn die Wunden an den Beinen
abgeheilt sind, kann die junge Frau Prothesen angepasst bekommen.
„Das mit den Prothesen dauert noch, aber ich habe ja einen coolen
Rollstuhl.“

Mit Christian Effelsberg und Kay Woitkowiak hat Angie Berbuer Freunde,
die für sie eine Spendenaktion initiiert haben, denn auf die Familie
werden noch finanzielle Herausforderungen zukommen. „Wir wollten
nicht einfach wegschauen, sie kann ja jetzt Hilfe gebrauchen“, ist
sich Effelsberg sicher. Als Mitarbeiter der Kreissparkasse Köln in
Niederaußem wandte er sich an seinen früheren Chef Gerd Roß, der im
Kuratorium der Caritas-Stiftung Rhein-Erft sitzt, die zunächst mit
einer Spende helfen konnte und ein Konto für Spenden zur Verfügung
gestellt hat. Welche Ansprüche an den Unfallgegner gestellt werden
können, muss erst noch geklärt werden. Dies wird aber Zeit in
Anspruch nehmen.

Ihr eigenes Auto musste Angie Berbuer verkaufen, denn das Geld wurde
zur Anschaffung eines Treppenlifts gebraucht, aber ein
behindertengerechtes Fahrzeug wäre für sie eine tolle Sache: „Ich
möchte alleine wieder aus dem Haus raus und in mein Auto steigen.“
Ihre Wünsche für die Zukunft hätten sich nach dem Unfall nicht
geändert, verrät die 21-Jährige. Kinder, ein Partner und ein
eigenes Haus lauten ihre Ziele. Aber bis dahin ist es noch ein weiter
Weg.

Die Caritas-Stiftung Rhein-Erft hat ein Spendenkonto eingerichtet.
Wer Angie Berbuer unterstützen möchte, kann hier eine Spende
tätigen und der jungen Frau finanziell helfen. Die Kontonummer
lautet                                         
                IBAN DE 30370502990000371674, Stichwort
„Angie Berbuer“.Spendenquittungen können ausgestellt werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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