Tierische Ostergeschenke

Veterinäramt warnt vor unseriösem Tierhandel

Rhein-Erft-Kreis - Mit einer neuen Masche versuchen unseriöse Händler den Verkauf von
Tierwelpen aus dem Auto heraus zu erklären. Wie das
Kreisveterinäramt in einer Pressemitteilung berichtet, bekommt ein
potentieller Käufer erzählt, man könne ihn wegen Corona nicht in
die Wohnung des Züchters lassen.

Da aber aktuell bei den Menschen durch die Pandemie der Wunsch nach
einem vierbeinigen Freund sehr groß sei, sei man geneigter, mal eben
ein neues Haustier aus dem Kofferraum eines Fremden zu kaufen.

Doch diese Tiere – oftmals mehrere 1000 Euro teuer – würden hohe
Folgekosten verursachen und im schlimmsten Falle auch schnell sterben,
da sie aus extrem schlechter Zucht und Haltung kommen, oftmals viel zu
früh von der Mutter getrennt werden und wegen des instabilen
Immunsystems wesentlich öfter erkranken. Impfungen oder Papiere gibt
es oft nicht oder sie werden gefälscht. Hunde und Katzen ohne
gültigen Tollwutschutz aus dem Ausland können zudem vom
Veterinäramt beschlagnahmt und in Quarantäne gebracht werden.

Das Veterinäramt empfiehlt unbedingt, sich an Tierheime oder Züchter
zu wenden, die gerne geeignete Tiere in gute Hände vermitteln. Beim
Züchter sollte der Wurf unbedingt in seiner gewohnten Umgebung
angesehen und das Verhalten der Mutter zu den Jungtieren und den
Umgang des Züchters mit den Tieren beobachtet werden.

Welpen sollten bei der Abgabe mindestens zehn, besser zwölf Wochen
alt sein und von einem in Deutschland ansässigen Tierarzt bereits
gechipt und mit einem Heimtierausweis ausgestattet sein. Alle nötigen
Impfungen sollten ebenfalls bereits zumindest erstmals verabreicht
sein, außerdem sollte man nach der Entwurmung fragen.

Wer zu Ostern Kaninchen oder andere Kleintiere anschaffen oder
verschenken möchte, soll beachten, dass eigentlich alle Kleintiere
nicht alleine gehalten werden dürfen und unbedingt Artgenossen
brauchen.

Auch die Kleinsten haben hohe Ansprüche an die Pflege und brauchen
artgerechte Bewegungsmöglichkeiten - etwa im Garten.

„Bei dem verständlichen großen Bedürfnis nach einem tierischen
Partner bedenken Sie bitte immer zuerst die Bedürfnisse der Tiere und
fragen Sie sich ehrlich, ob Sie dem Tier über seine ganze Lebenszeit
eine artgerechte Haltung bieten können. Dazu gehören nicht nur
genügend Platz in der Wohnung oder im Haus sondern auch finanzielle
Mittel für die Pflege, das Futter und den Tierarzt“, appelliert
Kreisordnungsdezernent Martin Gawrisch.

„Letztlich muss in der momentanen Ausnahme- zeit auch die Frage
beantwortet werden, wie das Tier versorgt werden kann, wenn und die
Familie wieder regulär ins Büro und in die Schule gehen muss.“