Gala der Bauchredner
Zwölf Künstler - 24 Stimmen
Für den guten Zweck wollen am Samstag, 23. April, 20 Uhr, zwölf Künstler ihren Bauch reden lassen. Wobei Bauchredner oder Ventriloquisten überhaupt nicht mit dem Bauch reden. Tatsächlich gibt es verschiedene Techniken des Bauchredens, doch keine von ihnen hat etwas mit dem „Reden aus dem Bauch“ zu tun. Im Pulheimer Walzwerk, Rommerskirchener Straße 21, findet an diesem Tag die „Gala der Bauchredner“ statt. Dabei sollen auch Spenden für den guten Zweck – in diesem Fall für die Betroffenen der Flutkatastrophe in Erftstadt-Blessem – gesammelt werden.
Pulheim. „Zwölf Bauchredner - 24 Stimmen“, freut sich Gala-Organisator Georg Heisig aus Pulheim. Er selber hat erst vor zwei Jahren mit dem Bauchreden angefangen. Der Grund: „Eine verlorene Wette“, erzählt er.
Nach erfolgreicher Ausbildung ließ sich Heisig von Puppendesigner Manfred Werner zwei echt kölsche Originale bauen. Sein „Bauch“ leiht seitdem Krätzchesänger Ludwig Sebus und dem kölschen Komödianten Hans Süper seine Stimme. Die beiden Originale haben ihre Puppen auch schon kennengelernt und gemeinsam mit ihnen musiziert.
Die öffentliche Galaveranstaltung am 23. April rundet das 13. Festival der Bauchrednerkunst ab, eine Bühnenshow, die stets in Verbindung mit einem Workshop für professionelle und angehende Bauchredner stattfindet. Die Künstler zeigen bei dieser Show ihr Können und ziehen mit Witz, ausgefeilter Technik und Charme das Publikum in ihren Bann. „Freuen Sie sich auf „Didibel“ (Dietmar Belda), Sönke den Zauberer (Sönke Ruge), „Querni“ (Christoph Quernheim), Manfred Werner, Stefan Schenke, Steffen Bistry, „Horsini“ (Peter Horstmann), Markus Wissel, Markus Winter sowie „Jürgen & Co.“ (Jürgen Kellner) und Georg Heisig und ihre skurrilen Bühnenpartner“, wirbt der Verein der Bauchrednerfreunde für seine Gala. Karten kosten im Vorverkauf 25 Euro und an der Abendkasse 30 Euro.
Bauchredner faszinierten die Menschen bereits in der Antike. Eurykles von Athen wird in Texten von Platon und Plutarch erwähnt. Doch damals wurde die Kunst nicht zur Unterhaltung eingesetzt, sondern auch zur Weissagung oder zur vermeintlichen Heraufbeschwörung von Geistern
Im Mittelalter konnten sich Bauchredner auf der einen Seite auf Jahrmärkten oder als Hofnarren von Monarchen verdienen, auf der anderen Seite drohte ihnen aber auch die Gefahr, als Zauberer oder Hexen verbrannt zu werden. Die besondere Kunstform wurde damals der Hexerei zugeschrieben und grausam verfolgt.
Bauchredner erzeugen die Töne mit ihrem Kehlkopf. Der Unterschied zum normalen Sprechen liegt darin, dass der Bauchredner die Töne erzeugen kann, ohne die Lippen zu bewegen.
Karten sind erhältlich bei den bekannten Pulheimer Vorverkaufsstellen, bei Georg Heisig unter 01 71 – 8 30 48 21 und im Internet auf www.eventim.de
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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