Special Olympics Word-Games Berlin
Dreimal Gold und einmal Silber
Die Special Olympics World Games Berlin 2023 sind nach den Olympischen Spielen 1972 in München das größte Sportereignis in Deutschland mit tausenden Athletinnen und Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung aus über 170 Nationen in 26 Sportarten. Dieses weltweit größte inklusive Event fand jetzt seinen offiziellen Höhepunkt bei den Abschlussfeierlichkeiten mit mehreren tausend Menschen am Brandenburger Tor.
Unter ihnen auch vier ID-Judoka der Gold-Kraemer-Stiftung, die mächtig Grund hatten zu feiern: Timo Karmasch, Andrea Kuhne, Stephanie Drescher und Bastian Wind. Sie trainieren am Zentrum für Arbeit durch Bildung und Sport der Stiftung in Frechen-Buschbell.
Intensiv haben sie sich auf die World Games vorbereitet. Im Frühjahr gab es sogar ein exklusives Vorbereitungstraining mit der Judo-Weltmeisterin und Bronzemedaillengewinnerin von Tokio, Anna-Maria Wagner. Jetzt kommen die ID-Judoka mit dreimal Gold und einmal Silber zurück nach Frechen.
„Das war unbeschreiblich schön und ich bin mega stolz“, strahlte Andrea Kuhne unmittelbar nach ihren beiden Siegen in der Wettkampfklasse 1 gegen ihre starken Gegnerinnen Arlette Schmucki aus der Schweiz und Makarova aus Usbekistan. Vorgelegt hatte mit seiner Goldmedaille kurz zuvor Timo Karmasch, der seine Kämpfe ebenfalls in der Wettkampfklasse 1 gegen die drei Kontrahenten Lariviere aus Belgier, Ulziibayar aus der Mongolei und den Usbeken Nasriddinov vorzeitig gewann.
Die Erfolgsserie hielt auch am zweiten Judo-Wettkampftag an. Stefanie Drescher und Bastian Wind gingen hochmotiviert in ihre Kämpfe. Auch wenn Bastian Wind gegenüber dem starken Ungarn Adam Krizonics das Nachsehen hatte, gewann er seinen Kampf gegen Hugo Kasimir aus Schweden absolut souverän und errang Silber. Stefanie Drescher konnte ihre Kämpfe wiederum alle vorzeitig gewinnen. Die Syrerin Marva Alkattan wurde direkt zu Beginn mit einer Hüfttechnik geworfen und anschließend im Haltegriff bezwungen. Auch gegen die beiden für die Mongolei startenden Kämpferinnen Iderchuluun und Khaliun setzte sich Stefanie Drescher überzeugend durch und gewann Gold.
Für sie war es übrigens nach Silber und Bronze in Abu Dhabi 2019 ihre dritte Medaille bei den Special Olympics.
Jenseits aller sportlichen Erfolge waren und sind es gerade die Emotionen und Erlebnisse, die diese Weltspiele ausgemacht haben. „Für unsere Sportlerinnen und Sportler sind es unvergessene Momente, die sie in ihr Leben mitnehmen. Aber genauso wichtig ist, dass sie bei der Freude am Sport und bei der Begegnung mit Menschen aus aller Welt eine unglaublich große öffentliche Anerkennung erfahren haben“, so das Resümee von Professor Hans Josef Deutsch, Vorstandsvorsitzender der Gold-Kraemer-Stiftung. Deutsch weiter: „In diesen Tagen ist zu spüren, dass wir als Gesellschaft mehr zusammengerückt sind und dass Menschen mit Behinderung selbstverständlich im Stande sind, Großes zu leisten und uns zu begeistern.“
Anmerkung der Redaktion: Das Kürzel „ID“ vor „Judoka“ steht immer für „intellectual disability“
Redakteur/in:Martina Thiele-Effertz aus Hürth |
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