Corona-Trickbetrug
82-Jährige übergibt Bargeld und Schmuck
Niederkassel-Rheidt - Die derzeitige Angst und Verunsicherung im Zusammenhang mit dem
Corona-Virus haben sich miese Telefonbetrüger am Dienstag, 28. April,
zu Nutze gemacht und eine 82-jährige Niederkasselerin um Bargeld und
Schmuck betrogen.
Gegen Mittag erhielt die alleinstehende Frau einen Telefonanruf mit
unterdrückter Telefonnummer. Der männliche Anrufer begann sofort mit
einem vertraulichen Gespräch, ohne seinen Namen genannt zu haben. Die
Frau glaubte in der Stimme einen Bekannten erkannt zu haben, der ihr
in Alltagsangelegenheiten behilflich ist.
Der Anrufer schilderte, dass er wegen einer Corona-Erkrankung in der
Klinik sei. Seine Lunge wäre schwer geschädigt und sein Leben sei
nur durch eine kostspielige Operation zu retten. Die OP soll 32.000
Euro kosten und er selbst verfüge nicht über so viel Geld.
Die 82-Jährige bot ihre Hilfe an und versprach 10.000 Euro als
privates Darlehen zur Verfügung stellen zu können. Sie suchte ihre
Bank auf und hob das Geld unter einem Vorwand gegenüber der
misstrauischen Bankangestellten ab.
Zu Hause angekommen sprach sie wieder mit ihrem vermeintlichen
Bekannten, der während der ganzen Abwesenheitszeit seines Opfers das
Gespräch in der Leitung gehalten hatte. Er fragte nun nach Schmuck
und die Geschädigte packte Goldschmuck im Wert von rund 5.000 Euro in
einen Beutel.
Um 15.30 Uhr traf sie sich dann auf der Deutzer Straße in Höhe der
Martinstraße in Niederkassel-Rheidt mit dem Abholer.
Ein schlanker 25 bis 30 Jahre alter Mann mit dunklen kurzen Haaren,
einer Größe von circa 165cm und bekleidet mit einer blauen
Jeanshose, nahm das Geld und den Schmuck entgegen. Anschließend
entfernte er sich in unbekannte Richtung.
Eine knappe halbe Stunde später erschien der tatsächliche Bekannte
bei der 82-Jährigen, da er in Sorge war, weil der Telefonanschluss
seiner Bekannten für mehrere Stunden dauerbesetzt gewesen war. In
diesem Moment dämmerte der Niederkasselerin, dass sie betrogen wurde.
Die Kripo sucht Zeugen, die Angaben zur Tat machen können. Hinweise
an die Polizei unter der Telefonnummer 02241 541-3221.
Enkeltrick
In diesem Fall wurde der sogenannte Enkeltrick abgewandelt. Die
Betrüger geben sich bei dieser neuen Masche als Angehörige oder
Bekannte aus, die sich mit dem Virus infiziert hätten und nun in
einem Krankenhaus liegen würden. Sie benötigten auf Grund ihrer
Erkrankung dringend Geld für die Behandlung bzw. teure Medikamente.
Da sie selbst im Krankenhaus liegen würden, könnten sie nur einen
Boten schicken, der das Geld oder auch die Wertsachen abholt. Um
ältere Menschen zu schützen, sprechen Sie mit ihnen über die
Methoden der Trickbetrüger.
Die Polizei rät:
Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter oder
Bekannter ist. Fordern Sie den Anrufer grundsätzlich dazu auf, seinen
Namen selbst zu nennen.
Rufen Sie ihn über die Ihnen bekannte oder selbst herausgesuchte
Rufnummer zurück!
Seien Sie misstrauisch, wenn Sie jemand telefonisch um Geld bittet.
Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner,
z. B. oft ein angeblicher Enkel, Geld von Ihnen fordert!
Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Ihnen unbekannte
Personen.
Informieren Sie sofort die Polizei über 110, wenn Ihnen ein Anruf
verdächtig vorkommt.
Wenden Sie sich auf jeden Fall an die Polizei, wenn Sie Opfer geworden
sind und erstatten Sie eine Anzeige. (Bi)
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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