Wieder Seniorin auf perfide Art betrogen
Enkeltrick funktioniert leider immer wieder
Siegburg - Ein wirklich perfides Schauspiel zogen als Polizisten getarnte
Telefonbetrüger am Freitagmittag (28. August) ab. Gegen 12 Uhr
klingelt das Telefon einer 88-jährigen Siegburgerin. Sie nahm das
Gespräch auf ihrem Festanschluss entgegen und konnte am anderen Ende
eine leise weinende Frau hören. Auch konnte sie hören, dass die
unbekannte Frau sinngemäß flüsterte: "Mama es tut mir so leid,
bitte hilf mir."
Nach einer kurzen Pause meldete sich eine weitere Frau am Telefon, die
angab, Polizeihauptkommissarin "Diedrichs" zu sein. Sie schilderte der
88-Jährigen, dass ihre Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall
verursacht habe und um eine Gefängnisstrafe abzuwenden, die Seniorin
100.000 Euro an den Ehemann des getöteten Unfallopfers übergeben
müsse. Da die Siegburgerin diesen hohen Geldbetrag nicht aufbringen
konnte, bot sie eine hohe vierstellige Summe als Sofortzahlung an. Die
Betrügerin ging umgehend darauf ein und sagte, dass der Angehörige
der Getöteten vermutlich innerhalb der nächsten Minuten an der
Haustür klingeln wird. Während der Wartezeit wurde das
Telefongespräch gehalten.
Der 88-Jährigen kam der Verdacht, dass etwas nicht stimmt und sie
rief heimlich über Handy ihren Sohn an, der sofort kommen solle. Noch
bevor der Sohn zu Hause eintraf, klingelte der Mittäter der
Telefonbetrügerin an der Tür. Aus Angst öffnete die 88-Jährige und
übergab das Geld an den Fremden. Dieser wickelt die Beute in
Zeitungspapier ein und lief gegen 12.40 Uhr über die
Chemie-Faser-Allee in Richtung der Josef-Mohr-Straße davon.
Der circa 170 bis 175 cm große und schlanke Täter hat schwarze Haare
und dunkle Augen. Er sprach hochdeutsch ohne erkennbaren Akzent.
Bekleidet war er mit einer gelben oder orangefarbenen Jacke, dunkler
Jeanshose und dunklen Schuhen. Er trug eine Sonnenbrille und einen
Mund-/Nasenschutz.
Erste Ermittlungen ergaben, dass sich der Täter vermutlich schon zu
Beginn des Anrufes in der Nähe des Hauses aufgehalten hatte. Die
Polizei bittet um Hinweise zu verdächtigen Personen und verdächtigen
Fahrzeugen im Zusammenhang mit der Tat unter der Rufnummer 02241
541-3121.
Bereits am 27. August war ein Ehepaar aus Eitorf mit der gleichen
Masche um mehr als 30.000 Euro betrogen worden.
Die Polizei bittet eindringlich darum: Sprechen Sie mit ihrem älteren
Angehörigen, Nachbarn und Freunden über diese Betrugsmasche und
warnen Sie davor.
Gibt sich der Anrufer als Person mit offizieller Funktion aus, lassen
Sie sich den Namen und den Grund des Anrufes nennen und rufen Sie
selbst bei der genannten Behörde oder Stelle an.
Öffnen Sie unbekannten Personen niemals die Tür oder ziehen
Sie eine Vertrauensperson hinzu.
Übergeben Sie unbekannten Personen NIEMALS Geld oder
Wertsachen, auch nicht Boten oder angeblichen Mitarbeiterinnen oder
Mitarbeitern der Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder
Geldinstituten.
Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden Sie
sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine
Anzeige.
Bei Fragen helfen Ihnen die im Opferschutz besonders geschulten
Beamtinnen und Beamten Ihrer örtlichen Polizei gerne (Tel: 02241
541-4777)!
Informieren Sie sich auch auf unserer
Internetseite:
https://rhein-sieg-kreis.polizei.nrw/artikel/falsche-polizei-am-telefon-0
(Bi)
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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