Bei Anruf: Geld weg!
Falsche Polizisten legen ihre Opfer am Telefon rein

Foto: Polizei

Rhein-Sieg-Kreis - Die Masche ist immer die gleiche: Skrupellose Betrüger rufen ihre
Opfer an und machen ihnen glaubhaft, dass sie Polizeibeamte seien.

Dabei benutzen die Täter in der Regel das sogenannte "Call-ID
Spoofing". Im Telefondisplay des Angerufenen erscheint neben der
Ortsvorwahl die Polizeirufnummer 110.

Der falsche Polizist erklärte seinem Opfer, dass man einer
Einbrecherbande auf der Spur sei und der Angerufene stände auf einer
Liste potentieller Einbruchsziele.

Um das Eigentum des vermeintlichen Opfers zu beschützen bietet der
"freundliche Polizist" nun an, die Sachen bis zur Festnahme der
Einbrecherbande in sichere Verwahrung zu nehmen. Damit dies für die
Täter unentdeckt bleibt, kommt ein Polizist in ziviler Kleidung
vorbei und holt die Wertsachen an der Haustür ab.

Andere Story: Die Polizei benötigt dringend die Mithilfe zur
Aufklärung bei einer schweren Straftat. Bei der Hausbank des Opfers
soll Falschgeld ausgegeben werden und der Angerufene wird gedrängt,
Geld von seinem Sparbuch holen. Das soll er den Polizisten zur
Prüfung übergeben und anschließend geprüft zurückerhalten.

Gerne werden die Geschichten auch vermischt: Weil Einbrecher sich auf
Sparbücher spezialisiert haben sollen die Opfer ihre Sparbücher
leeren und das Geld zur sicheren Verwahrung übergeben. Mit diesen
Maschen erbeuteten die wortgewandten und skrupellosen Täter in aller
Regelmäßigkeit hohe fünfstellige Geldbeträge.

Bei einem Fall Ende 2016 in Niederkassel machten die falschen
Polizisten knapp 100.000 Euro Beute.

Bitte sprechen Sie auch mit Ihren Angehörigen darüber! Die Erfahrung
hat gezeigt, dass gerade ältere Menschen zu einer gewissen
"Obrigkeitshörigkeit" erzogen wurden und für diese Form des Betruges
empfänglicher sind. Es geht um den gesicherten Lebensabend Ihrer
Lieben und um Ihr Erbe!

Nun scheint nach Bonn und Köln der Rhein-Sieg-Kreis in das Visier der
Telefondiebe gerückt zu sein. Es liegen mehrere Meldungen vor, dass
Unbekannte mit der Rufnummer 02241 110 angerufen und sich als
Polizisten ausgegeben haben. In einem Fall wurden sogar E-Mails mit
dem gefälschten Briefkopf der Bonner Staatsanwaltschaft zugesandt. In
keinem der Fälle sind die Angerufenen auf den Betrugsversuch
reingefallen.

 

   - Gibt sich der Anrufer als Polizeibeamter/-beamtin aus, lassen

     Sie sich den Namen nennen und rufen Sie Ihre örtliche

     Polizeibehörde an. Vergewissern Sie sich, ob es diesen

     Polizeibeamten/-beamtin gibt und wie er/sie erreichbar ist.

    - Geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre

     Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten.

    - Öffnen Sie unbekannten Personen niemals die Tür oder ziehen
Sie

     eine Vertrauensperson hinzu.

    - Übergeben Sie unbekannten Personen NIEMALS Geld oder
Wertsachen.

     Auch nicht Boten oder angeblichen Mitarbeitern der Polizei,

     Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten.

    - Falls Sie unter der Rufnummer 110 mit einer Vorwahlnummer

     angerufen werden, legen Sie auf und wählen Sie selbst die
110.

     Schildern Sie den Sachverhalt der Polizei.

    - Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden
Sie

     sich in jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine

     Anzeige. (Bi)

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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