Mehrere zehntausend Euro mit Enkeltrick ergaunert
"Falsche Schwiegertochter" ruft an

Foto: Polizei

Bad Honnef - Wie der Polizei am Dienstag mitgeteilt wurde, erbeuteten
Telefonbetrüger in Bad Honnef am 11. Februar mehrere zehntausend
Euro.

Dort hatte sich mittags eine Anruferin als angebliche Schwiegertochter
ausgegeben. Unter der Legende, dass sie einen Autounfall gehabt habe,
bat sie um finanzielle Unterstützung. Sie müsse die hohen
Reparaturkosten sofort bar bezahlen, ansonsten würde ihr der
Führerschein entzogen. Die Eheleute, die davon ausgingen, dass es
sich tatsächlich um ihre Schwiegertochter handeln würde, zeigten
sich hilfsbereit. Sie übergaben am Nachmittag das Bargeld an eine
angebliche Mitarbeiterin der Werkstatt.

Einen Tag später meldete sich die angebliche Schwiegertochter erneut.
Diesmal bat sie um Überweisung von mehreren tausend Euro für die
Anschaffung eines neuen Autos. Durch die geschickte Gesprächsführung
und ständige, teils mehrstündigen Telefonate, überwies die
Angerufene schließlich den Geldbetrag auf ein Konto bei einer
Online-Bank. Als sich die Angerufene ein paar Tage später in einem
Telefonat mit ihrer echten Schwiegermutter nach dem neuen Auto
erkundigte, wurde klar, dass sie Opfer der Telefonbetrüger geworden
ist.Das Konto, so ergaben die gestern sofort eingeleiteten
Ermittlungen der Bonner Staatsanwaltschaft und des
Kriminalkommissariats 24, wurde vermutlich unter falschen Personalien
eröffnet.

In diesem Fall sind die Telefonbetrüger mit einer abgewandelten Form
des "Enkeltricks" vorgegangen:

Die Täter rufen ältere Menschen unter dem Vorwand an, Verwandte
(meistens Enkel oder Neffen) oder gute Bekannte zu sein: "Rate mal wer
am Telefon ist?" Dann täuschen sie einen finanziellen Engpass vor und
bitten um hohe Bargeldbeträge, weil sie das Geld aufgrund einer
Notlage sofort benötigen (zum Beispiel nach einem Autounfall). Durch
mehrere Telefonanrufe in kurzer Zeit erhöhen die Anrufer den
psychischen Druck auf ihre Opfer, verbunden mit Appellen wie: "Hilf
mir bitte!" Die Täter bitten um absolute Verschwiegenheit gegenüber
Dritten (zum Beispiel anderen Verwandten). Weil sie angeblich nicht
selbst kommen können, vereinbaren sie mit den älteren Menschen ein
Kennwort, das ein Freund oder Bekannter nennen wird, wenn er als Bote
das Geld abholt. In zahlreichen Fällen haben die älteren Opfer nach
solchen Gesprächen hohe Geldbeträge von ihrem Konto abgehoben, um
dem vermeintlichen Enkel zu helfen.

Ausführliche Informationen und ein Video zum Schutz vor "falschen
Enkeln" finden Interessierte
unter:
https://polizei.nrw/artikel/der-enkeltrick

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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