Wieder durch Enkeltrick 30.000 Euro erbeutet
Opfer ist ein 83-jähriger Senior
Sankt Augustin - Trotz wiederkehrender Warnhinweise der Polizei vor der
Betrugsmasche "Falsche Polizeibeamte" gelingt es Tätern immer wieder
arglose Opfer zu finden.
Am 12. November ging ihnen ein 83-Jähriger Mann aus Sankt Augustin in
die Maschen. Um 9 Uhr begannen die ersten Anrufe.
Es rief ein angeblicher Herr Engelhorst vom Raubdezernat KK 4 an und
schilderte die bekannte Geschichte: Ein Mittäter einer Diebesbande
sei auf frischer Tat festgenommen worden und bei der Durchsuchung
wäre eine Liste mit potentiellen Einbruchszielen gefunden worden. Der
Name des 83-Jährige stünde auf der Liste und sein Hab und Gut sei
nun akut gefährdet.
An dieser Stelle bauten die falschen Polizisten eine Variation ein und
suggerierten ihrem Opfer, das sein erspartes Geld bei der Bank in
Gefahr sei, da es Hinweise auf Unregelmäßigkeiten bei der Bank
gäbe.
Anschließend verfolgten sie ihren ursprünglichen Plan und boten an,
das Ersparte des 83-Jährigen in polizeiliche Verwahrung zu nehmen.
Der Senior wurde dann bis 14 Uhr annährend dauerhaft von den falschen
Polizisten zu Hause und mobil telefonisch bedrängt.
Er hob von seinem Sparbuch mit mehreren Abhebungen an
unterschiedlichen Filialen 30.000 Euro ab. Der aufgebaute Druck der
Täter war so hoch, dass er sogar eine Bankmitarbeiterin auf Nachfrage
über den Grund der Abhebung belog.
Die Täter ließen ihr Opfer zu einem Supermarktparkplatz "Am
Engelsgraben" fahren und das Geld in einem Umschlag auf dem Hinterrad
eines geparkten Autos ablegen. Als er zu Hause war, riefen die Täter
erneut an und forderten weitere 16.000 Euro von seinen Konten. Dem kam
der 83-Jährige aber nicht mehr nach.
Ihm kamen Zweifel und er rief über den Polizeiruf 110 bei der
richtigen Polizei an.
Der aktuelle Fall macht deutlich, dass Opfer dieser Betrugsart von den
Tätern mühelos dazu gebracht werden, hohe Geldbeträge
auszuhändigen. Dies gelingt den Betrügern durch eine überzeugende
Mischung von scheinbarer Vertrauenswürdigkeit und dem Erzeugen von
Ängsten.
Daher rät die Polizei, wenn Sie selbst angerufen werden:
Falls Sie in Ihrem Telefondisplay die Rufnummer der Polizei (110) ggf.
mit einer Vorwahl sehen sollten, dann handelt es sich nicht um einen
Anruf der Polizei.
Bei einem Anruf der Polizei erscheint nie die Rufnummer 110 in Ihrem
Telefondisplay.
Gibt sich ein Anrufer als Polizeibeamtin oder Polizeibeamter aus,
lassen Sie sich den Namen nennen, legen Sie auf und wählen dann
selbst die 110. Schildern Sie der Polizei den Sachverhalt.
Geben Sie unbekannten Personen keine Auskünfte über Ihre
Vermögensverhältnisse oder andere sensible Daten.
Öffnen Sie unbekannten Personen niemals die Tür oder ziehen Sie eine
Vertrauensperson hinzu.
Übergeben Sie unbekannten Personen NIEMALS Geld oder Wertsachen, auch
nicht Boten oder angeblichen Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern der
Polizei, Staatsanwaltschaften, Gerichten oder Geldinstituten.
Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufes geworden sind, wenden Sie sich in
jedem Fall an die Polizei und erstatten Sie eine Anzeige.
Bei Fragen helfen Ihnen die im Opferschutz besonders geschulten
Beamtinnen und Beamten Ihrer örtlichen Polizei gerne (Tel: 02241
541-4777)!
Informieren Sie sich auch auf unserer Internetseite:
https://rhein-sieg-kreis.polizei.nrw/artikel/falsche-polizei-am-telefon-0
(Bi)
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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