89-Jährige übergibt ihren Schmuck an fremde Frau
Schon wieder Seniorin betrogen

Foto: Polizei

Troisdorf - Fast täglich berichten wir über Telefonbetrüger, denen es gelingt
meist ältere Menschen durch überzeugende und geschickte
Gesprächsführung zu überzeugen, ihr Hab und Gut an wildfremde
Menschen auszuhändigen.

Wie bei Trickdieben in der Wohnung (z.B. falsche Wasserwerker) lässt
sich Täter-Arbeitsweisen auf drei Grundmuster zurückführen:

- das Vortäuschen einer Notlage (Schockanrufe),

- das Vortäuschen einer offiziellen Funktion (falsche Polizeibeamte),

- das Vortäuschen einer persönlichen Beziehung zum Opfer
(Enkeltrick).

So wieder geschehen gestern (01.09.2020) gegen 14 Uhr in Troisdorf. Am
Telefon baute eine unbekannte Anruferin im Kopf der 89-Jährigen das
Bild auf, sie sei die zukünftige Schwiegertochter, ohne dabei ihren
Namen genannt zu haben. Sie überzeugte die Seniorin ihren Schmuck
zusammen zu suchen, um ihn schätzen zu lassen.

Zum Schätzen würde eine Freundin der angeblichen Schwiegertochter
vorbei kommen und den Schmuck abholen. Am nächsten Tag würde sie die
Wertsachen zurück bringen.

Die 89-Jährige aus der Siebengebirgsallee suchte alles zusammen und
verpackte den Schmuck in eine Tüte. Anschließend wartete sie am
Fenster auf die "Freundin". Als eine circa 25 Jahre alte Frau
erschien, öffnete sie die Haustür, ohne das die Unbekannte klingeln
musste.

Die schlanke Mittäterin mit schulterlangen, dunklen Haare hielt der
Seniorin wortlos eine schwarze Einkaufstasche hin. Die 89-Jährige
warf ihren Beutel mit Schmuck in die Tasche und die Unbekannte ging in
unbekannte Richtung weg.

Gegen Abend dämmerte der Betrogenen, dass sie ihren Schmuck
vermutlich nie wieder sehen wird und verständigte die Polizei.

Hat jemand die Schmuckabholerin gesehen? Hinweise an die Polizei unter
der Rufnummer 02241 541-3221.

Bitte sprechen Sie mit ihren älteren Angehörigen, Freunden und
Nachbarn über das Phänomen der Telefonbetrüger und warnen Sie sie
eindringlich davor, Fremden Wertsachen zu überlassen!

Stellen Sie die Erreichbarkeit von Vertrauenspersonen sicher.

Wenn Sie Opfer geworden sind, erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
(Bi) 

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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