VR-Bank Bonn Rhein-Sieg
100.000 Euro für die Tafeln in der Region

Große Freude herrschte unter den Vertretern der Tafeln, die von der VR-Bank mit großzügigen Zuwendungen bedacht wurden.  | Foto: Woiciech
  • Große Freude herrschte unter den Vertretern der Tafeln, die von der VR-Bank mit großzügigen Zuwendungen bedacht wurden.
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„Weniger Waren, mehr Kunden“ war der Tenor unter den zehn Tafeln, die im Rahmen der Aktion „Spenden statt Schenken“ von der VR-Bank Bonn Rhein-Sieg 100.000 Euro als finanzielle Unterstützung erhielten.

„Die Probleme sind überall gleich“, stellte Vorstandsvorsitzender Holger Hürten fest, als er, gemeinsam mit Co-Vorstandsvorsitzendem Rainer Jenniches und Vorstandsmitglied Ralf Löbach, den Schilderungen der Tafel-Vertretern lauschte.

Seit dem Frühjahr hat sich bei den Einrichtungen die Anzahl der Menschen, die Hilfe brauchen, verdoppelt. Der Krieg in der Ukraine führte dazu, dass aufgrund der geflüchteten Menschen ein erhöhter Bedarf besteht. Verschärft wird dies angesichts Inflation und Energiekrise, so dass genauso Geringverdiener, die zuvor noch über die Runden kamen, auf den Dienst der Tafeln zurückgreifen müssen.
Außerdem kristallisiert es sich heraus, dass viele Supermärkte selbst weniger Waren zur Verfügung haben und dadurch die Menge an überschüssigen Produkten geringer ausfällt. Den Tafeln bleibt also mittlerweile nichts anderes übrig, als ein gewisses Sortiment hinzuzukaufen, wie die Einrichtungen aus Ruppichteroth oder auch Alfter berichten. Besonders in Troisdorf beobachtete man einen Anstieg auf inzwischen rund 500 Familien, und griff zu der Maßnahme, die Gruppen zu teilen und nur noch vierzehntägig anzubieten. Bei den vier Terminen im Monat stehen dann ungefähr 130 Familien an. Oftmals ist der Zulauf so gewaltig, dass sich etwa Senioren bei dem erhöhten Zeitaufwand gar nicht mehr in die Warteschlange einreihen. Hier greifen anschließend Fahrdienste, wie zum Beispiel die Tafeln in Neunkirchen-Seelscheid oder Bornheim praktizieren. Infolge der pandemischen Lage ist man in verschiedenen Orten ferner dazu übergangen, die Lebensmittel auszuliefern.

Bedingt durch die wachsende Nachfrage ist es ebenfalls kein Wunder, dass auch über einen Aufnahmestopp nachgedacht wird, was aber vermieden werden soll.

Diese anstrengende Arbeit leisten vermehrt Ehrenamtliche, die häufig selbst schon das Rentenalter erreicht haben. In Troisdorf sind jede Woche circa zwölf Frauen beschäftigt, die nicht nur die Ausgaben übernehmen, sondern obendrein das Obst und Gemüse vorbereiten und verpacken, also locker ein Acht-Stunden-Arbeitstag.
Dennoch sind die Teams in der ganzen Region sehr engagiert und mit viel Spaß bei der Arbeit. Vor allem freuen sie sich über die Dankbarkeit der Kunden. Vielleicht wird es auch durch das baldige Ende der Pandemieproblematik wieder möglich sein, sich persönlich mit den Bedürftigen auszutauschen, was wegen der Corona-Verordnungen stark eingeschränkt war.

„Bei der Summe der schlechten Nachrichten wollen wir mit den Spenden in Zeiten, die sehr schwierig sind, einen kleinen Lichtblick geben,“, so Holger Hürten. Bei der Spendenhöhe orientierte sich die Bank an der Einwohnerzahl und vergab Einzelspenden von 3.000 Euro für die Ruppichterother Tafel, bis zu 20.000 Euro für die Einrichtung in Troisdorf, so dass alle bedachten Institutionen aus Alfter, Bonn, Lohmar, Much, Neunkirchen-Seelscheid, Niederkassel, Ruppichteroth, Sankt Augustin, Siegburg und Troisdorf zusammen die stolze Summe von 100.000 Euro erreichten, worüber man außerordentlich glücklich war.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Dirk Woiciech aus Siegburg

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