Auch Schulen und Turnhallen waren betroffen
Auch für die Kommunen war es ein Kraftakt
Meckenheim (prl). Nach der Flut packten viele Lehrer, Eltern, Kinder und weitere Helfer beim Aufräumen mit an. Berge zerstörter Lehrmaterialien stapelten sich auf den Schulhöfen der katholischen und der evangelischen Grundschule in Meckenheim. Wie in den betroffenen Betrieben und Wohnhäusern auch standen noch Wochen nachdem die Swist über die Ufer getreten war Trocknungsgeräte in vielen Räumen. Bis heute ist schon viel geschafft- aber auch noch eine Menge zu tun.
Normalerweise ist die Lage der beiden Grundschulen in der Altstadt perfekt: Zentral und zugleich idyllisch nahe der Swist gelegen. Die Nähe zum insgesamt knapp 44 Kilometer langen Bach wurde den Gemäuern im Juli 2021 jedoch zum Verhängnis. Der Wiederaufbauplan für Infrastrukturen in Kommunen veranschlagt für die Apfelstadt 8,1 Millionen Euro. Das lässt erahnen, wie einschneidend die Flutfolgen an den Schulen, den angrenzenden Gebäudeteilen und ihren Ausstattungen waren und noch sind.
Keller, Untergeschosse und Erdgeschosse flutete das überquellende Gewässer. Dabei richtete es massive Schäden an den technischen Anlagen, der Ausstattung und Einrichtung sowie an der Gebäudesubstanz an. Auch wenn die Beseitigung der Schäden höchste Priorität habe, könne sich der Wiederaufbauprozess aus heutiger Sicht bis zum Ende des nächsten Jahres ziehen, sagte Pressesprecherin Marion Lübbehüsen. In der evangelischen Grundschule (EGS) waren der Keller vollständig und das Erdgeschoss bis auf 40 Zentimeter Höhe vollgelaufen. In der gleich danebenliegenden katholischen Grundschule (KGS) überflutete die Swist im Gebäude 2 ebenfalls alle Kellerräume inklusive der OGS-Räume und der Kleiderstube bis über die Geschossdecke. Große Schäden entstanden weiterhin an den vier im betroffenen Bereich liegenden Turnhallen. Teilweise flossen die Wassermassen bis zu einem halben Meter hoch durch die Fronhofhalle, die Gymnastikhalle und die kleine und die große Turnhalle.
„Es wird an allen Gebäuden noch gearbeitet“, sagte die Sprecherin der Stadt. Geschafft ist allerdings auch schon eine ganze Menge. So konnte die Heizanlage zum Winter instandgesetzt und wieder in Betrieb genommen werden. Für diesen Kraftakt wurden in den großen Gebäuden beide Heizungsanlagen mitsamt Pumpen, Mischern, Steuerungen und Wärmemengenzählern erneuert. Zudem tauschten die Handwerksunternehmen beschädigte Frischwasser führende Rohre, Entwässerungsleitungen, Sanitäreinrichtungen, Heizungsleitungen und Heizkörper in den Schulen aus. Die ebenfalls umfangreiche Instandsetzung der Elektrotechnik brachte in einem besonders betroffenen Abschnitt gleich eine Neuerung mit sich. Die Handwerker installierten die neuen Verschaltungen in einem Schrank auf einem Podest. Auf diese Weise ist diese Neuanlage bis zu einem gewissen Grade vor in den Raum eindringendem Wasser geschützt.
In den kommenden Monaten folgen, so informierte die Stadt, Arbeiten an Putz, Estrich und den Oberböden. Anschließend stehen die Ausbaugewerke und die Feininstallationen im Fokus. In der EGS konnte wegen weiterer, kurz nach dem Hochwasser aufgetretenen Gebäudeschäden der Schulbetrieb an der Swist nicht mehr aufrechterhalten werden. „Seit Mitte November 2021 ist die EGS in einer Ersatzlösung im Pavillon der Theodor-Heuss- Realschule untergebracht. Eine zusätzliche räumliche Erweiterung in einer Interimslösung ist nach den Osterferien 2022 bezogen worden“, sagte Marion Lübbehüsen.
Gute Fortschritte verzeichnete die Stadt auch bei den Turnhallen. Dort brachen beauftragte Unternehmen durchnässte und kontaminierte Hallensportböden, Estrich und Wandputz ebenso ab wie Trennwände, Verkleidungen und Ausstattungsteile der Hallen entfernt wurden. Die höchste Priorität hatten diese Arbeiten in allen Gebäudeteilen, um Schimmel- und Fäulnisbildung so gering wie möglich zu halten oder gar ganz zu vermeiden, führte die Pressesprecherin weiter aus. Die Trocknungsphase dauerte vielfach bis zum Ende des Hochwasserjahres an. Weil die Stadt für zwei der Hallen die Aufträge für die neuen Schwingböden noch im Sommer 2021 erteilen konnte, öffneten sich die Türen der Fronhofhalle und der Gymnastikhalle schon im Februar 2022 wieder in einem provisorischen Betrieb für Schulen und Vereine. Im Oktober und November 2022 sollen auch die große und die kleine Turnhalle neue Schwingböden bekommen. Parallel fokussiert die Stadt die Sanitärbereiche, die Umkleiden und Verkehrsflächen der Hallen. Mit allen zurzeit geplanten Arbeiten blicken viele Augen hoffnungsvoll auf das Ende des Jahres 2023. Denn läuft nun alles nach Plan, könnten bis dahin viele Dinge in den Schulen wieder wie vor dem Hochwasser laufen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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