Bunter Zeitgenosse
Die Population des Grünspechts im Rhein-Sieg-Kreis steigt wieder

Der Grünspecht: Ein einheimischer Vogel, den es zu schützen gilt. | Foto: © Jesus - stock.adobe.com
  • Der Grünspecht: Ein einheimischer Vogel, den es zu schützen gilt.
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Rhein-Sieg-Kreis - „Vogel des Jahres“ wurde der Grünspecht im Jahr 2014. Mit seinem
grüngelb gefärbten Gefieder, seiner roten Haube und dem schwarzen
Gesicht gehört er zu den buntesten einheimischen Vögeln. Recht
häufig kann man das bis zu 30 Zentimeter große und unter Artenschutz
stehende Tier dabei beobachten, wie er auf Wiesen umherläuft. Aber
warum? Vermutet man einen Specht doch eher klopfend am Baum.

Das für viele Spechte typische Klopfen ist beim Grünspecht nur
selten zu hören. Charakteristisch sind seine Rufe zur Balzzeit im
Frühjahr, die häufig wie ein „Lachen“ klingen. Daher wird er
auch Lachvogel genannt. Wenn er auf dem Boden unterwegs ist, ist er
auf Nahrungssuche und kleinen Insekten auf der Spur. Seinem kräftigen
Schnabel benutzt der Vogel wie ein Werkzeug, das er mal als Zange,
Meißel oder Axt einsetzt. So schlägt er Löcher in die Nester der
Wiesenameisen und der Roten Waldameisen und schleckt sie mit seiner
langen, klebrigen Zunge auf.

Unter allen Spechten, die in Europa leben, hat der Lachvogel die
längste Zunge. Er kann sie bis zu zehn Zentimeter vorstrecken und
erwischt so in den Ameisengängen auch gut versteckte Ameisen, deren
Larven und Puppen. Manchmal aber schlägt er auch einfach die
Ameisennester auseinander. Dabei bewegt er sich, als ob er einen
Taktstock schlagen würde.

Der Grünspecht ist einerseits anpassungsfähig, andererseits wegen
seiner einseitigen Nahrung sehr von milden Wintern abhängig. Harte
und schneereiche Winter haben die Grünspecht-Bestände vor vielen
Jahren stark verringert. „Ein Anstieg der Population ist wieder zu
beobachten. Im Rhein-Sieg-Kreis sind aktuell 350 bis 400 Brutpaare
aktiv. Einzig der Bereich um Hennef-Ort ist auffällig schwach
besiedelt. Troisdorf und Lohmar besitzen dagegen nach wie vor einen
recht hohen Brutvogelbestand“, erklärt Rainer Kötterheinrich,
Leiter des Amtes für Umwelt- und Naturschutz des Rhein-Sieg-Kreises.

Die Experten des Amtes geben für den farbenprächtigen Vogel folgende
Artenschutztipps: Verzichten Sie darauf, Gift gegen Insekten
einzusetzen, denn sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für den
Grünspecht. Und auch Wiesenameisennester im Rasen sollten als eines
der Hauptnahrungsmittel erhalten bleiben. Wilde und ungepflegte
Bereiche im Garten locken Insekten an und sind damit auch für
Grünspechte attraktiv. Da die Spechte stehendes Totholz in Wäldern,
Parks und Gärten als Höhle nutzen, sollte dieses Holz unbedingt
stehen bleiben.

Nähere Auskünfte rund um das Thema Grünspecht gibt es beim
Umwelttelefon des Rhein-Sieg-Kreises unter 02241-132200.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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